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by Roland Späht | 28.07.2018
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Wenn die Muskeln überlastet sind
Nahezu jeder kennt Muskelverspannungen im Rücken, Nacken, Schultern oder Hals. Dies ist im ersten Moment auch völlig normal und nichts Ungewöhnliches. Die Ursache ist dabei fast immer die Gleiche – Überlastung der Muskulatur. Jedoch sind die Auslöser völlig unterschiedlich. Dabei kann es jeden treffen, egal ob Büromitarbeiter, Handwerker oder Sportler. Ich möchte Dir zeigen, wie muskuläre Verspannungen entstehen, was die Auslöser sind und was Du dagegen tun kannst.
Was sind Muskelverspannungen?
Muskelverspannungen sind der häufigste Grund und werden den unspezifischen Rückenschmerzen zugeordnet. Aus medizinischer Sicht werden sie der myofaszialen Schmerzentstehung zugeordnet.
Bis dato wurde die Ursache für unspezifische Rückenschmerzen ausschließlich der Muskulatur zugeordnet. In den letzten Jahren nahm jedoch die Bedeutung der faszialen Strukturen und des Bandapparates zu. Darauf wird in einem weiterführenden Artikel eingegangen - verkürzte, verklebte Faszien.
Vorab ist es wichtig zu verstehen, dass Muskelverspannungen, nicht gleich zu Rückenschmerzen führen.
Jeder hat mal nach einem anstrengenden Tag, wie z.B. nach einem Umzug oder Gartenarbeit eine verspannte Muskulatur. Schmerzen entstehen erst dann, wenn die Muskeln dauerhaft in einem solchen Zustand sind.
Dabei gilt es zu unterscheiden ob es sich bei den eigenen Beschwerden um Muskel- oder Hautschmerzen handelt. Hautschmerzen führen normalerweise zu einem Pulsanstieg und Reflexbewegungen, während Muskelschmerzen den Puls abfallen lassen, Übelkeit und Schwitzen auslösen. Der eindeutigste Unterschied ist allerdings, dass muskulär hervorgerufene Schmerzen eine Tendenz zur Schmerzübertragung in andere Körperregionen aufweisen.
Muskelschmerzen sind das Ergebnis einer Überlastung, die zu einer Übersäuerung der Muskulatur führt. Dabei bildet sich eine schwach saure Lösung (ph-Wert 6-5) im Gewebe, welche dann die Muskelnozirezeptoren reizt. Diese Reizung wird dann über das nozirezeptive System an das Gehirn weitergeleitet, welches dann diese Signale als Schmerz interpretiert.
Wird ein solcher Zustand nicht durchbrochen führt dies zu einer sogenannten Schmerzspirale was wiederum zu chronischen Schmerzen führt. Dies kann dann zu einer Allodynie führen, wo normale Reize wie z.B. das Aufliegen der Bettdecke zu Schmerzen führt.
Ebenfalls kann es dann zu einer Hyperalgesie kommen. Dies bedeutet, dass nur schwache Schmerzreize sehr intensiv wahrgenommen werden z.B. bei einem leichten Anrempeln.
Symptome
Das Leitsymptom ist Schmerz, diese reichen von leicht bis chronisch stark. Eines der größten Risiken ist die Chronifizierung. Denn Verspannungen lösen Schmerzen aus, Schmerzen wiederum Verspannungen. Ein Teufelskreis mit einer Schmerzspirale entsteht. Werden auch noch Nerven in Mitleidenschaft gezogen kommt es zu Taubheitsgefühlen und Kribbeln in Armen oder Beinen.
Leitsymptome
Die Symptome von Rückenverspannungen sind
- Schmerzen bei Bewegungen sowie Druck auf den Muskel,
- Muskelschmerzen,
- Verhärtungen der Muskulatur (Hartspann), teilweise knotig (Triggerpunkt),
- Einnehmen einer gebückten oder seitlich gekrümmten Schonhaltung was eine Überlastung der Muskulatur noch verstärkt
- Kopfschmerzen bei Nacken- und Schulterverspannungen
- Entzündungen durch eine Blutunterversorgung im verspannten Muskel
Mögliche Folgeerkrankungen
Verspannte oder geschwächte Rückenmuskulatur kann zu einem Verschleiß der Wirbelgelenke führen. Durch undefinierte Zwänge wird Druck auf die Facettengelenke ausgeübt was wiederum auf Dauer zu Schäden führt (Facettensyndrom). Ebenso kann es durch ein fehlendes Muskelkorsett zu einer Abflachung der Bandscheiben kommen (Osteochrondose).
Exemplarisch für eine stetige Überlastung der Muskeln ist der Hexenschuss (akute Lumbalgie) zu nennen. Hier kann es dann durch eine ruckartige, unnatürliche Bewegung zu einer Überreizung kommen. Die Muskulatur blockiert sofort mit dem Ergebnis eines starken, plötzlich einschießenden Schmerzes.
Übt die verspannte Muskulatur im Lendenwirbelbereich Druck auf nahe liegende nervale Strukturen aus kann es zu einer Lumboischialgie kommen. Dabei sind Spinalnerven des 4. und 5. Lendenwirbels, sowie das Steißbein betroffen. Diese münden dann im Ischiasnerv und führen häufig zu neurologischen Ausfallerscheinungen.
Wie bereits erwähnt führen Muskelschmerzen häufig zu einer Schmerzübertragung. Durch die Reizung der Muskelnozirezeptoren kann es unter Umständen zu einer Erregung des Rückenmarks kommen. Wandert diese nun und erreicht innerhalb des Rückenmarks naheliegende Areale (nozirezeptive Hinterhornneuronen) führt dies zu einer veränderten Verschaltung. Plötzlich werden Schmerzen in völlig anderen Körperregionen wahrgenommen.
Nackenschmerzen sind ebenfalls ein typisches Beispiel für eine überlastete Muskulatur des Halses. Häufig sind Fehlhaltungen schuld daran. Betroffene arbeiten meist am Computer, aber auch andere Berufe wie Handwerker oder Chirurgen ergeht es ähnlich. Sie müssen über einen längeren Zeitraum in einer ungünstigen Körperhaltung verbringen, was zu Überlastungen der Halsmuskulatur führt.
Die Folge sind häufig auch noch Kopfschmerzen. Oftmals sind Schmerzen im Nacken mit Stress und Depressionen eng verknüpft. Ein lang anhaltender verspannter Nacken und die damit verbundenen Schmerzen schlagen auf die Stimmung. Andersherum verhält es sich ähnlich eine schlechte Stimmungslage lässt einem die Schmerzen intensiver wahrnehmen. Eine Abwärtsspirale beginnt.
Im Extremfall kann es auch zu einem "Hexenschuss" im Nacken kommen. Eine ungünstige Bewegung und es fährt einem ein stechender Schmerz in den Nacken. Die Muskeln blockieren und der Hals streikt. Bewegungen sind nur noch unter Schmerzen möglich und man neigt dazu eine Schonhaltung einzunehmen. Hier sollte man schnell handeln und Maßnahmen ergreifen. Auf Dauer führt eben diese Schonhaltung zu einer noch stärkeren Beanspruchung der Muskeln.
Wie Du Deinen steifen Hals wieder in den Griff bekommen kannst findest Du etwas weiter unten im Absatz "Was hilft bei Nackenschmerzen?".
Sonderfälle für einen schmerzenden Nacken sind
- Schleudertraumen,
- Muskelzerrungen,
- Bänderrisse,
- Wirbelbrüche (Osteochondrose),
- Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule,
- Arthrose,
- Fibromyalgie
- Infektionen der Wirbel, Bandscheiben
Ursachen
Muskelverspannungen sind der häufigste Grund von Rückenschmerzen, die Ursachen sind vielfältig und können von anfänglichen leichten Beschwerden bis hin zu chronisch starken Schmerzen führen. Der Grund ist häufig ein dauerhaft gedrückter Nerv, was zu sich verändernden Nerven und somit zu einem Schmerzgedächtnis führen kann.
Die Umstände, die zu verspannten Muskeln führen sind
- der Lebensstil - wenig Bewegung und langes Sitzen führen zu Fehlhaltungen und -belastungen, dies gilt auch für schwere körperliche Arbeit, Überlastungen der Muskulatur durch Sport oder Übergewicht
- die Nährstoffe - die Ernährung beeinflusst den Zustand unserer Muskeln stark. Hier geht es vor allem um Magnesium und Kalzium, beides muss im richtigen Verhältnis zueinander über die Nahrung zugeführt werden. Herrscht ein Mangel an Magnesium oder ein Überangebot an Kalzium führt dies zu einer krampfenden Muskulatur. Weitere wichtige Nährstoffe für gesunde Muskeln sind die Vitamine B1, B6, B12 und Folsäure sowie Kalium und Eisen.
- Stress und Angst - beide Zustände führen zu einer kettenreaktionsartigen Ausschüttung von Hormonen (CRH, ACTH, Cortisol, Cortison, Adrenalin und Noradrenalin). Ursprünglich sind diese dafür da um Energiereserven in Notsituationen freizusetzen was auch Anspannungen der Muskulatur zur Folge hat. Sind dauerhaft Stress und/oder Angst im Leben verhaftet herrscht ständig ein gewisser Anspannungsgrad im Körper, der mit der Zeit zu Muskelverspannungen und -verhärtungen führt.
Die Muskulatur gleicht ständig Dysbalancen in der Körperhaltung aus. Gerät irgendetwas in "Schieflage" z.B. bei einer Fehlhaltung werden die gegenüberliegenden Muskeln durch Anspannung (Tonus) versuchen dies wieder auszugleichen. Die Folge ist ein dauerhaft erhöhter Tonus was unweigerlich zu einer Überlastung führt, wenn dies nicht ausgeglichen wird.
Krankheitsbilder wie Morbus Scheuermann, eine Hyperkyphose oder eine Skoliose sind bezeichnend für eine solche "Schieflage". Durch die Wirbelsäulenkrümmung entstehen zwei Effekte. Die gestauchten Muskelpartien verkürzen sich und auf die Gedehnten wird ein Zwang ausgeübt. Somit verstärkt sich mit der Zeit dieses Ungleichgewicht, die Haltung wird immer schlechter und die Belastung auf die "gezwängte" Muskulatur wird größer. Überlastung, Verspannungen und Schmerzen sind das Ergebnis.
Wichtig!
Muskelverspannungen entstehen durch ein gestörtes Muskelspiel. Es gibt immer einen Spieler und Gegenspieler welches die gegenüberliegenden Muskelgruppen sind. Wenn nun einer dieser Spieler überfordert oder unterfordert wird kommt es zu Verspannungen, Überdehnungen oder Verkürzungen. Die Folge ist eine Übersäuerung und damit Schmerzen.
Diagnose
Bei der Diagnose und die für eine daraus erfolgreiche abgeleitete Behandlung ist es unerlässlich systemische Erkrankungen der Wirbelsäule auszuschließen. D. h. sind es wirklich "nur" Muskelverhärtungen oder sprechen wir von ernsthaften Schädigungen.
In erster Linie geht es durch die Erfassung der Krankheitsgeschichte (Anamnese) dies zu erkennen. Vor allem die Beschreibung der Situation die die Symptome ausgelöst hat sowie die Beschreibung dieser ist für den behandelnden Arzt hilfreich sich eine erste Meinung zu bilden. Zusätzlich macht es einen Unterschied ob der Schmerz plötzlich entstand oder ob der Patient bereits länger Rückenbeschwerden hat.
Des Weiteren ist es wichtig ob Vorerkrankungen (z.B. Arthrose) und Verletzungen vorliegen. Fragen zum Lebensstil bzgl.
- Sport,
- sitzende Tätigkeit oder körperliche einseitige Belastung
- Stress und Ängste im Alltag
sollten ebenfalls Bestandteil des Patientengesprächs sein.
Vor allem soziale und psychische Faktoren wie die Situation am Arbeitsplatz, in der Familie oder die Lebenseinstellung werden heute immer wichtiger und müssen bei der Therapie berücksichtigt werden.
Bei der körperlichen Untersuchung wird der Arzt zuerst die Körperhaltung betrachten, hierbei soll auffallen ob der Patient bereits eine Schonhaltung eingenommen hat bzw. ob ein Rundrücken oder eine Skoliose vorhanden ist. Zudem soll festgestellt werden ob ungewöhnliche Abweichungen der Körperabmaße vorhanden sind und wie die ganzheitliche körperliche Verfassung (Trainingszustand) aussieht.
Anschließend sollte die Beweglichkeit und die damit auftretenden Schmerzen getestet werden. Dazu beugt sich der Patient nach vorne (Flexion) und nach hinten (Extension). Ebenso ist die Beweglichkeit zur Seite, die Drehbarkeit und das Gangbild zu überprüfen. Dabei sollte aufgezeigt werden welche Bewegung schmerzt. Meist wird dadurch eine eingeschränkte Beweglichkeit und ein unsicherer Gang zum Vorschein kommen. Das Testen der Dehnbarkeit und der Kraft geben ebenfalls Aufschluss ob muskuläre Probleme vorliegen.
Der behandelnde Arzt sollte zudem den Rücken nach Muskelverhärtungen und Triggerpunkten abtasten sowie die Reflexe der Arme und Beine testen um neurologische Probleme auszuschließen. Ist bis dato die Diagnose noch unsicher, kann eine Röntgenaufnahme weiteren Aufschluss geben.
Therapie - Muskelverspannungen lösen
Die Therapie, um Muskelverspannungen zu lösen ist stark abhängig von der Diagnose. Wir möchten hier die möglichen therapeutischen Maßnahmen für den Hauptgrund, Muskelverhärtungen, aufzeigen. Für weiterführende Informationen stehen Dir im Absatz "Ursachen" genannten Auslöser zur Verfügung. Der multimodale Therapieansatz bringt hier die besten Erfolgsaussichten mit sich, egal ob es sich um Verspannungen im Rücken, Nacken oder Schulterbereich handelt.
Bewegung ist wichtig, weil dann Muskelverspannungen sich erst wieder richtig lösen. Tagelanges Liegen bewirkt nämlich den genau gegenteiligen Effekt und die Heilungsphase verlängert sich dementsprechend. Rückenschonender Sport, wie Schwimmen, Nordic Walking und Langlauf stärken die Muskulatur und helfen ihr sich wieder zu entspannen. Unterstützend dazu sind gezielte Übungen im Rahmen eines Rückentrainings und einer Faszienrollmassage eine geeignete Wahl.
Zudem solltest Du vorerst schweres Heben und Tragen vermeiden damit sich Deine Muskulatur wieder erholen kann. Gleichermaßen ist darauf zu achten schnelle und ruckartige Bewegungen sein zu lassen. Die Muskeln reagieren in einer solchen Überlastungssituation mit Krämpfen und Blockaden.
Massagen und manualtherapeutischen (Chirotherapie) Maßnahmen beschleunigen ebenfalls den Heilungsprozess, weil dadurch gezielt Blockaden in der Muskulatur gelöst werden können. Durch Akupunktur und Triggerpunktmassagen können gezielt vorhandene Myogelosen (Muskelverhärtungen) gelöst werden.
Im Allgemeinen gilt es eine Schonhaltung zu vermeiden, da sich so weitere Überlastungen der Muskulatur einstellen und diese wiederum zu Verhärtungen führen.
Am häufigsten ist die Muskulatur im unteren Rücken betroffen, da dort die Belastungen am höchsten sind. Aber auch der obere Rücken sollte nicht vergessen werden. Deshalb zwei Videos mit einfachen und schnellen Übungen zur Dehnung und Mobilisation.
Eine medikamentöse Behandlung ist für eine schnelle Schmerzlinderung geeignet, vor allem weil sie den Patienten helfen schnell wieder aktiv zu werden. Hier kommen sogenannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz. Sie lindern die Schmerzen und wirken entzündungshemmend.
Eine weitere Möglichkeit der medikamentösen Behandlung stellt die Verabreichung von sogenannten Muskelrelaxanzien dar. In beiden Fällen bestehen die Möglichkeiten einer oralen Einnahme oder die direkte Injektion in die betroffenen Stellen. Bei Diclofenac ist das Auftragen des Wirkstoffes mittels Salbe (z.B. Voltaren) auf die der Einnahme vorzuziehen.
Darüber hinaus gibt es noch Salben wie:
- Voltaren (Wirkstoff: Diclofenac)
- Traumeel (Natürliche Wirkstoffe wie Arnika, Gänseblümchen, ...)
- Kytta (Natürliche Wirkstoffe wie Lavendel, Rosmarin, Fichtennadeln, ...)
die helfen.
Alternative Behandlungsmethoden
Alternative Behandlungsmethoden helfen muskuläre Probleme in den Griff zu bekommen. Bewegung allein hilft schon, dies kann noch unterstützt werden.
Zu empfehlen ist eine Wärmetherapie mit Moorpackungen oder Wärmepflastern. Wärme wirkt ebenfalls durchblutungsfördernd und entspannt die Muskeln. Alternativ ist ein heißes Bad oder eine heiße Dusche hilfreich. Eine weitere schnelle Hilfe sind Kühlpackungen, wie man sie in jedem Supermarkt für Kühltaschen findet. Einfach in ein Küchentuch einrollen und auf die schmerzende Stelle legen.
Die Akupressur bietet hier wunderbare Möglichkeiten. Neben der Behandlung bei einem Therapeuten sind mittlerweile auch Produkte auf dem Markt, die eine tägliche Selbstbehandlung in den eigenen vier Wänden ermöglicht.
Eine Akupressurmatte ist besonders geeignet die gesamte Rückenmuskulatur zu stimulieren und Verspannungen zu lindern. Mit Gitterpflastern hingegen können gezielt Akupressurpunkte zur Schmerz- und Verspannungsreduktion stimuliert werden.
Auch die progressive Muskelentspannung nach Jacobson wirkt, wie der Name schon sagt, entspannend auf die Muskulatur. Sie ist schnell zu erlernen und es Bedarf nur wenige Minuten am Tag um tiefenentspannende Effekte zu erzielen, auch geistig.
Die Naturheilkunde liefert ebenfalls Möglichkeiten durch spezielle Salben und die Einnahme von homöopathischen Kügelchen die Muskulatur und sich geistig zu entspannen. Empfohlen werden an dieser Stelle
- Beinweil,
- Kampfer,
- Arnika,
- Bockshornklee und Damiana.
Den Einsatz von ätherischen Ölen für eine Aromatherapie wirkt entspannend, belebend und schmerzlindernd. Speziell Rosmarin hilft bei einer verspannten Muskulatur. Lavendel und Muskatellersalbei sind bekannt für ihr entspannende Wirkung und lösen somit stressbedingte Muskelverspannungen in dem der Muskeltonus (Anspannungsgrad) reduziert wird. Ergänzend dazu kann Johanniskrautöl (Mazerat) eingerieben werden, auch dieses löst Verspannungen.
Schüssler Salze wie das Schüssler Salz Nr. 7 - Magnesium Phosphoricum wirkt schmerzlindernd und entspannend. Es ist darauf zu achten, dass eine Übersäuerung im Körper nicht vorhanden ist, da dies zu einer Demineralisierung der Knochensubstanz führen kann. Um dem entgegen zu wirken sollte zusätzlich das Schüssler Salz Nr. 9 Natrium Phosphoricum eingenommen werden.
Wer während der Einnahme sicher gehen will, dass der pH-Wert im Körper nicht fällt kann dies mittels Urinproben selbst ermitteln. In der Apotheke gibt es dafür Teststreifen. Es ist allerdings darauf zu achten, dass man den Wert über mehrer Tage zur gleichen Uhrzeit feststellen sollte, da dieser nach Tageszeit und Trinkmenge schwankt.
Was hilft bei Nackenschmerzen?
Neben den oben genannten Möglichkeiten wie Medikamente und alternative Behandlungsmethoden, helfen dir diese einfachen Übungen deine Probleme aufgrund von Verspannungen im Nacken nachhaltig in der Griff zu bekommen. Im ersten Video geht es um Dehnung und Mobilisation des Halses. Das zweite Video zeigt Dir Akupressurpunkte am Hals und wie Du sie selbst behandeln kannst. Diese beiden Behandlungsmethoden helfen Dir deine Nackenverspannungen zu lösen.
Muskelverspannungen vorbeugen
Man kann Muskelverspannungen sehr gut vorbeugen. Wichtige Faktoren sind die eigene Haltung, Bewegung, Entspannung und die Ernährung. Dies alles hilft um eine Überbeanspruchung der Muskulatur zu vermeiden.
Richtig Sitzen ist schon die halbe Miete, versuche aufrecht zu sitzen und die natürliche Lordose (Wirbelsäulenkrümmung) im unteren Rücken beizubehalten. Dies ist nicht immer ganz leicht, vor allem wenn man beruflich viel Zeit am Schreibtisch verbringt und sich ständig auf eine korrekte Haltung konzentrieren muss.
Lordosenstützen oder Keilkissen bieten den nötigen "Rückhalt" um eine natürliche Sitzhaltung auch dauerhaft beizubehalten. Dies entlastet die Muskulatur und man vermeidet eine Überbeanspruchung.
Vor allem der Nacken und Hals sind von Verspannungen betroffen. Neben einer ungünstigen Haltung des Kopfes bei der Arbeit wachen viele bereits mit Schmerzen auf. Während des Schlafes ist es von entscheidender Bedeutung, dass Kopf stabil gelagert wird und die Wirbelsäule einen geraden Verlauf hat.
Orthopädische Schlafkissen bieten genau die Eigenschaften um die Muskulatur im Schlaf zu entlasten. So werden Verspannungen vermieden.
Ebenso gehört das richtige Heben von schweren Gegenständen zu einem wichtigen Verhalten um den unteren Rücken zu schonen. Langfristig führt das vor allem bei körperlich anstrengenden Berufen zu einem überbeanspruchten Bandappart und Muskulatur.
Hierbei gelten folgende Grundsätze:
- Das Gewicht vor dem Anheben prüfen
- Halte die Last so nahe wie möglich am Körper
- Hebe die Last mit einem geraden Rücken und aus der breitbeinigen Hocke vom Boden
- Immer den ganzen Körper mit der Last drehen und niemals den Oberkörper
- Bei Arbeiten am Boden auf einen geraden Rücken achten, hier können Bandagen helfen
Allerdings ist auch die beste Haltung über Stunden hinweg nicht ausreichend, ändere gelegentlich die Sitzhaltung, versuche wenn möglich auch im Stehen zu arbeiten und etwas zu gehen. Eine Faustregel (50/25/25) besagt 50% der Zeit sitzen, 25% stehen, 25% gehen.
Um die Muskulatur generell vor einer Überbeanspruchung zu schützen ist Sport sehr wichtig. Er stärkt die Muskeln was dazu führt, dass diese erst gar nicht überbeansprucht. Eine zusätzliche Maßnahme ist die Dehnung der Beckenmuskulatur, denn durch das heutzutage viele Sitzen verkürzt sich diese was zwei Aspekte mit sich bringt.
Speziell der verkürzte Hüftbeuger zieht beim Stehen nach vorne und die untere Rückenmuskulatur muss dann dagegen halten und mehr Kraft aufwenden, d.h. der Anspannungsgrad der Muskeln wird erhöht und die Belastung steigt.
Wer einen stressigen Alltag hat und dafür keinen Ausgleich findet belastet seine Muskulatur stärker. Den Stress und Ängste führen zu einer Ausschüttung von Hormonen, die die Muskeln unbewusst anspannen. Dauerhaft führt dies ebenfalls zu einer Überbeanspruchung.
Auch die Ernährung ist ein wichtiger Faktor, vor allem die Versorgung der Muskulatur mit ausreichend Magnesium beugt einer Überstrapazierung vor.
Auch der Kalziumhaushalt spielt eine große Rolle, beide Mineralien müssen in einem gesunden Verhältnis,
(am besten ein Teil Magnesium zu zwei Teilen Kalzium), zueinander stehen, sonst führt dies zu einer krampfenden Muskulatur.
Magnesium erhält man über Nüsse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Kalzium über Milchprodukte und frisches grünes Gemüse. Ein weiterer Vorteil den eine ausreichende Magnesiumzufuhr in sich trägt ist die entspannende Wirkung.
Wer Schwierigkeiten hat die benötigten Mineralstoffe über natürlichen Weg zu sich zu nehmen, kann auch auf das Schüssler Salz Nr. 7 bei Magnesiummangel zurückgreifen. Oder man greift zu Nahrungsergänzungsmittel, die ein umfangreicheres Angebot an div. Mineralstoffen und Vitaminen liefern.
Wichtig!
Der Hauptgrund für Rückenschmerzen sind muskuläre Verspannungen die sich meist innerhalb von wenigen Wochen wieder lösen. Unterstützen kann man dies durch gezielte Maßnahmen zur Entspannung der Muskulatur. Darüber hinaus sind viele Möglichkeiten vorhanden Muskelverspannungen vorzubeugen.
Zusammenfassung
Der Hauptgrund für Verspannungen ist eine Überlastung der Muskulatur. Diese sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das Ergebnis sind oftmals Muskelschmerzen, die bei Nichtbehandlung dazu neigen sich in andere Körperregionen auszubreiten und chronisch zu werden.
Die Symptome sind neben den Schmerzen selbst eine entstehende Fehlhaltung und Bewegungseinschränkungen. In Extremfällen kann es dann zu Durchblutungsstörungen kommen, die zu Entzündungen führen.
Als erfolgversprechend hat sich der multimodale Therapieansatz herauskristallisiert. Folgende Behandlungen können bei Muskelverspannungen eingesetzt werden:
- Bewegung in Form von rückenschonendem Sport wie Yoga und gezielten Rückenübungen
- Massagen, Manualtherapie, Akupunktur und Triggerpunktmassagen
- Wärme- und Kälteanwendungen
- Akupressur mit Gitterpflasern
- Entspannung durch eine Akupressurmatte in Kombination mit progressiver Muskelentspannung
- Naturheilkunde (Heilkräuter) und Aromatherapie
- Schüssler Salze
- Einnahme von Schmerzmitteln (Ibuprofen, Diclofenac) und Muskelrelaxanzien
Vorbeugende Maßnahmen:
- Vermeidung von Überlastungen der Muskulatur durch den Einsatz von Lordosenstützen, Keilkissen, Bandagen bei der Arbeit und einem orthopädischem Schlafkissen in der Nacht
- Kräftigung und Dehnung der Muskulatur durch Bewegung, Sport und Rückenübungen
- Entspannung - Vermeidung eines dauerhaften Anspannungsgrades der Muskulatur
- Ernährung - Aufnahme von ausreichend Magnesium und Kalzium evtl. durch Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln
Abschließend bleibt zu sagen, dass Muskelverspannungen in den meisten Fällen eine vorübergehende Sache sind und innerhalb von wenigen Wochen eine Schmerzfreiheit eintritt. Für diejenigen unter euch, die schon mal betroffen waren ist zu empfehlen vorbeugend etwas dagegen zu tun um nicht nochmal in eine solche Situation zu geraten.
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