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by Marie Luise Zentner | 14.04.2020
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Sitzen ist das neue Rauchen
Du sitzt viel in deinem Beruf? Da bist du nicht alleine. Arbeit und Freizeitgestaltung findet immer häufiger im Sitzen statt. Warum das von Nachteil für unsere Gesundheit ist und wie man dem entgegen wirken kann, liest du hier.
Typische Beschwerden und Ihre Ursachen
Das Statistische Bundesamt hat im Jahr 2013 eine Umfrage zu den arbeitsbedingten Gesundheitsproblemen der Deutschen durchgeführt. Die Kategorie sitzende Berufe wurde dabei zwar nicht genauer untersucht, aber der Bereich Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung.
Auch hier finden viele Tätigkeiten im Sitzen statt. In dieser Erhebung kam heraus, dass ca. 26%, der genannten sitzenden Berufe unter Rückenschmerzen leidet und über 31% an Nacken-, Schulter-, Arm- und Handschmerzen. Im Bereich der Schmerzen im Oberkörper sind diese sitzenden Berufe am stärksten betroffen, im Vergleich zu den anderen erhobenen Kategorien. Doch woran liegt das?
Eine allgemeine Aussage lässt sich hierbei nicht treffen, denn der Alltag sieht in jedem Beruf und in jedem Betrieb anders aus. Rückenschmerzen entstehen aufgrund von psychischen, physischen und sozialen Faktoren. Auch die persönliche Veranlagung und die eigene Stressbewältigung entscheiden darüber, ob und wie stark jemand unter Rückenschmerzen leidet.
Je nach Betrieb kann das Stresslevel in einigen Bürojobs sehr hoch sein. Das hängt mit dem Verhalten des Chefs, dem Arbeitsklima und dem Zeitdruck zusammen. Auch aus diesem Grund entstehen Verspannungen, besonders im Bereich der Schultern. Der dauerhafte Stress hat ein Zusammenziehen und Anspannen der Muskeln zur Folge, was von Betroffenen häufig unbemerkt bleibt.
Die Gründe hierfür liegen in der menschlichen Evolution. In Gefahrensituationen empfinden wir Stress und dann heißt es kämpfen oder fliehen. Vor modernen Problemen wie der Unzufriedenheit im Job, welche Stress auslöst, kann man nicht fliehen. Die Muskeln bleiben jedoch angespannt. Erst wenn man eine angemessene Strategie der Stressbewältigung entwickelt und in sein Leben integriert, werden diese psychosomatischen Schmerzen verschwinden.
Nicht nur der Stress im Büro kann zu körperlichen Schmerzen führen. Es ist vor allem das Sitzen selbst in Verbindung mit dem ständigen Gucken auf einen Bildschirm, was schlecht für den Rücken und den Nacken ist. Der Mensch ist nicht dafür gemacht, die meiste Zeit des Tages im Sitzen zu verbringen. Das ist jedoch immer häufiger der Fall.
Am morgen fahren viele Büroangestellte mit dem Auto ins Büro, arbeiten dort vor dem Computer, fahren später im Auto nach Hause und verbringen ihre Freizeit erschöpft auf dem Sofa. Es ist nicht leicht im Alltag eine gesunde Balance zu finden und sich nach einem anstrengenden Tag noch zum Sport zu zwingen. Aber Bewegung ist wichtig, denn sie sorgt für eine beschleunigte Zirkulation des Blutes durch unseren Kreislauf.
Das heißt, dass Nährstoffe und Sauerstoff schneller transportiert werden. Durch eine gute Hirndurchblutung steigern wir unsere kognitive Leistung. Bewegung hilft also, zu fokussieren und die Produktivität anzukurbeln. Bei mangelnder Bewegung findet dieser Austausch nur verlangsamt statt. Auch die Energie, die wir durch unsere Nahrung aufnehmen, wird nicht ausreichend verwertet.
Aus diesem Grund fühlen wir uns nach Phasen des langen Sitzen schlapp und unkonzentriert. Außerdem kann ein Bewegungsmangel weitere Folgen wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Diabetes haben. Diese Krankheiten erschweren einen gesunden Lebensstil zusätzlich.
Auch ergonomisch betrachtet hat langes Sitzen viele Nachteile. Vor dem Schreibtisch befinden wir uns in einer immer gleichen Haltung. Dabei werden in der Regel die selben Muskelpartien vermehrt beansprucht, während andere vernachlässigt werden. Dies hat zur Folge, dass einige, wenige Muskeln überlasten und andere verkümmern.
Muskeln und Faszien, die nicht beansprucht werden, verkürzen sich, weshalb es zu Schmerzen kommt. Auch die gebückte Haltung, die entsteht, wenn man auf einen Bildschirm schaut, löst Verspannungen und vor allem Nackenschmerzen aus. Die Muskeln, die den Kopf nur ausbalancieren sollten, tragen einen großen Teil von dessen Gewicht.
Sie werden überbeansprucht und es entwickeln sich Haltungsschwächen, bis hin zu bleibenden Haltungsschäden. Hier setzt häufig ein Teufelskreis ein. Bewegung könnte als Ausgleich zum vielen Sitzen bei diesem Problem Abhilfe schaffen, doch aufgrund der verkürzten Muskeln, können viele Übungen nicht vollständig durchgeführt werden.
Die Motivation sinkt und das Training wird häufig abgebrochen. Um Veränderung zu erzielen, muss dieser Teufelskreis durchbrochen werden.
Bei einem Bandscheibenvorfall denkt man in der Regel an jemanden, der schwere Lasten falsch hebt und plötzlich einen stechenden Schmerz verspürt. Doch auch durch vermehrtes Sitzen und den dadurch resultierenden Haltungsschäden kann ein Bandscheibenvorfall entstehen.
Ein Bandscheibenvorfall äußert sich in Form eines stechenden Schmerzes und kommt durch eine Überbelastung der Bandscheiben zustande. Auch vermehrtes Sitzen stellt eine Belastung für die Bandscheiben dar, da diese durch eine krumme Haltung „eingequetscht“ werden.
Meist sind davon PatientInnen im Altern von 30 – 50 Jahren betroffen. Die Bandscheiben sind die weichen Polsterungen zwischen den harten Wirbelknochen. Bekommt die Bandscheibe nun Risse, tritt ihr innerer, flüssiger Kern aus.
Dabei sind am häufigsten die Lendenwirbel betroffen, was sich in Form von Schmerzen im unteren Rücken äußert. Man spricht vom Lendenwirbelsäulensyndrom (LWS). Auch die Hals- und die Brustwirbel können betroffen sein, jedoch leiden ca. 90% der Patienten an LWS.
Der Schmerz im unteren Rücken, der dadurch entsteht, entspringt zwar der gerissenen Bandscheibe, strahlt jedoch schnell aus. Bis in Arme und Beine verspüren PatientInnen Schmerzen, dabei ist das Krankheitsbild bei jedem sehr individuell.
Abgesehen von Rückenschmerzen oder Schmerzen im Schulter und Nackenbereich leiden viele Menschen mit sitzenden Tätigkeiten im Büro unter Kopfschmerzen. Dies hängt zum einen mit Verspannungen im Nackenbereich zusammen, ist aber auch durch Stress im Alltag bedingt. Außerdem tut das grelle Licht des Bildschirms den Augen nicht gut, was sich ebenfalls in Kopfschmerzen äußern kann.
Dabei besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass eine unentdeckte Sehschwäche vorliegt. Die Augen sind andauernd mit dem Fokussieren auf den Bildschirm beschäftigt und benötigen Unterstützung. Da ihnen das Fokussieren nicht gelingt und dies vermehrte Anstrengung erfordert, entstehen Kopfschmerzen.
Ein weiterer Faktor, der meist außer Acht gelassen wird, ist das Raumklima. Wandbeschichtungen und lackierte Möbel geben auch Jahre nach ihrem Kauf toxische Stoffe ab.
Diese Atmen wir im hohen Maße ein, wenn wir uns viel in geschlossenen Räumen aufhalten. Dabei können Probleme mit der Lunge und Allergien entstehen.
Ein weiterer Faktor, der auch für die Entstehung anderer Krankheiten sorgen kann, ist der Bewegungsmangel.
Aufgrund von Übergewicht und der Abnahme der körperlichen Fitness kann es zu Herz-Kreislauf-Beschwerden und Diabetes kommen.
Tipps für den Büroalltag
Um Rückenschmerzen im Büroalltag vorzubeugen gibt es viele Dinge, die Rückenschmerzen vermeiden. Neben der richtigen Umgebung und der richtigen Sitzhaltung spielen auch ergonomische Büromöbel eine entscheidende Rolle.
Die richtige Umgebung schaffen
Ein angenehmes Arbeitsklima sieht für jeden anders aus, ist für ein gesundes und stressfreies Leben aber essenziell. Es beginnt mit der Einrichtung des Büros und endet mit dem menschlichen Miteinander. Optisch kann im Büro mit wenigen Handgriffen eine angenehmere Atmosphäre geschaffen werden, beispielsweise durch das Mitbringen von Pflanzen oder dem Einrichten einer Pausenecke mit einem Tischkicker oder anderen Spielen.
Außerdem ist regelmäßiges Lüften essenziell für einen klaren Kopf. Jeder Mensch funktioniert anders und sollte sich dementsprechend seinen Arbeitsplatz einrichten. Die Kreativen brauchen eventuell etwas mehr Input und verschönern ihren Schreibtisch dementsprechend mit Bildern oder Figuren. Die Minimalisten, die natürlich auch kreativ sein können, wollen nur das Nötigste um sich haben wie den PC und eine Tasse Kaffee. Für diese Einrichtung sollte sich jeder die nötige Zeit nehmen, da man sich so am Arbeitsplatz wohler fühlt und Stress ehr an einem abprallt.
Auch zwischenmenschliche Konflikte machen die Umgebung aus und tragen maßgeblich zur persönlichen Gesundheit bei. Streit und Unwohlsein bedeuten ein hohes Stresslevel. Das hindert eine angenehme Arbeitsatmosphäre und führt je nach Persönlichkeit dazu, dass diese Probleme und Sorgen auch den Feierabend bestimmen. In diesem Fall kann man zum einen an der persönlichen Einstellung arbeiten und die eigenen Fehler und Eigenheiten analysieren. Stelle Dir die Fragen:
- Was stört mich wirklich?
- Bin ich vielleicht aus einem anderen Grund gestresst?
Wenn du die letzte Frage mit einem „Ja“ beantwortest, liegt das vielleicht daran, dass du dir nicht genügend Zeit für dich selbst einräumst. Tue mindestens einmal am Tag etwas, dass nur für Dich ist wie eine tägliche Belohnung. Dass kann lesen, meditieren oder spazieren gehen sein, doch es gibt viele weitere Möglichkeiten.
Sollte das nicht weiter helfen, ist es auf keinen Fall kindisch oder übertrieben das Gespräch im Rahmen einer Mediation zu suchen. Ganz besonders wenn Du Dich gemobbt oder benachteiligt fühlst. Sicherlich fällt auch anderen Kollegen die unangenehme Stimmung auf und es kann eine Lösung gefunden werden. Stress trägt massiv zu der Entstehung von vielerlei Krankheiten bei und sollte auf keinen Fall ein Dauerzustand sein. Werde dir dessen bewusst und beginne mit den nötigen Veränderungen.
Richtiges Sitzen
Viele der genannten Beschwerden können bereits durch richtiges Sitzen abgeschwächt und gebessert werden. Richtiges Sitzen bedeutet nicht nur, gerade und in steifer Haltung vor dem PC zu sitzen. Stattdessen sollte der Fokus auf dem dynamischen Sitzen liegen. Wie bereist erläutert, ist am vielen Sitzen besonders fatal, dass immer nur die selben Muskeln angespannt werden.
Dem kann man durch regelmäßige Positionswechsel entgegen wirken. Je nach Tätigkeit empfiehlt sich eine andere Arbeitsposition. Der ständige Wechsel und die Bewegung sind am Besten mit einem Wechsel der Aufgabe zu verbinden. Auf diese Weise werden verschiedene Muskeln angeregt und andere Partien entlastet.
Beim Schreiben sollte die klassische Sitzposition eingenommen werden. Hierbei stehen beide Füße kniebreit auf dem Boden und die Oberschenkel berühren zu 2/3 die Sitzfläche. Ein Überkreuzen der Beine sollte vermieden werden, da auf diese Weise die Durchblutung abgeschnitten wird. Außerdem ist es wichtig, dass die Unterarme beim Schreiben im 90° Winkel auf der Tischplatte liegen.
In jedem Fall müssen die Arme auf der Tischplatte abgelegt werden können, da es sonst zu Verspannungen im Schulterbereich kommen kann. Dieser 90° Winkel ist auch im Bereich der Beine einzuhalten. Außerdem sollte man sich regelmäßig daran erinnern, die Schultern zurück zu nehmen und die Brust heraus zu strecken, um einen geraden Rücken zu halten.
Am Schreibtisch werden in der Regel auch andere Tätigkeiten als Schreiben durchgeführt, beispielsweise lesen, telefonieren und recherchieren. Hier kommt die Dynamik ins Spiel und es kann eine andere Sitzposition eingenommen werden. Beispielsweise durch ein nach vorne Lehnen, der Ablage des Kopfes auf dem Schreibtisch oder durch das Entspannen an der Stuhllehne.
Auf diese Weise erhalten die Muskeln ein wenig Abwechslung und können entlastet werden. Zum richtigen Sitzen muss jedoch ein gewisses Maß an anderweitiger Bewegung hinzu kommen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Tisch & Stuhl
Das richtige Sitzen kann auf jedem Stuhl und mit jedem Tisch geübt werden, aber ergonomische Einrichtung macht das optimale Sitzen und die Entlastung für den Rücken um ein vielfaches leichter. Hierbei ist beim Kauf eines Schreibtisches zu beachten, dass dieser am besten höhenverstellbar sein sollte.
Beim richtigen Sitzen ist es wichtig, dass die Schulterpartie entlastet wird. Dies ist der Fall, wenn die Arme beim Sitzen auf der Tischplatte aufgelegt werden können, weshalb Tische anpassbar sein sollten. Außerdem können manche Tische so eingerichtet werden, dass auch ein Arbeiten im Stehen möglich ist.
Auf diese Weise kommt noch mehr Abwechslung in den Alltag und das Sitzen kann im regelmäßigen Rhythmus durch Arbeiten im Stehen abgelöst werden. Auch das ständige herunter Starren auf den Laptop oder PC ist für den Nacken nachteilig. Deswegen sollte die optimale Tischplatte um 16° neigbar sein. Auf diese Weise ist der Blick nicht andauernd nach unten gerichtet, sondern in einer natürlichen Position gerade aus.
Um diesen Effekt zu unterstützen, auch wenn man keine neigbare Tischplatte besitzt, sollten einige Angaben zur Platzierung des PCs befolgt werden. Der Bildschirm sollte ungefähr auf Augenhöhe platziert sein, während die Tastatur und die Maus auf der Tischplatte in der Entfernung von einer Armlänge liegen.
Solltest Du öfters an Kopfschmerzen leiden, kann es sein, dass deine Augen Abwechslung von dem Bildschirmlicht brauchen. Dafür kann natürlich eine Pause von der PC Arbeit eingelegt werden.
Außerdem kannst Du den Blaufilter aktivieren, den viel Geräte mittlerweile haben oder der installiert werden kann. Dieser filtert das blaue Licht des Bildschirms und gibt stattdessen ein warmes Licht ab, welches schonender für die Augen ist, besonders kurz vor dem Schlafen.
Eine weitere Möglichkeit, um deinen Tisch kostengünstig rückenfreundlicher zu gestalten, ist die Anschaffung einer rutschfesten Tischplatte. Auf diese Weise bleibt alles an Ort und Stelle und es wird Dir leichter fallen, die optimale Positionierung deiner Arme beizubehalten.
Beim Kauf eines neuen ergonomischen Stuhls gibt es einige Punkte zu beachten, damit dieser beim richtigen Sitzen möglichst unterstützend wirkt. Zum einen sollte die Sitzfläche leicht geneigt sein, damit die natürliche S-Form des Rückens automatisch eingenommen wird.
Außerdem sollte hierfür die Lehne des Stuhls den unteren Rücken auch in der Schreibposition unterstützen und in der Leseposition sollte die Lehne die S-Form des Rückens wahren. In den Büroalltag kann außerdem ein wenig Abwechslung durch Gymnastikbälle gebracht werden. Diese Sitzmöglichkeit ermöglich das dynamische Sitzen und ein gewisses Maß an Bewegung. Nachteilig ist jedoch, dass die Bälle schnell verdrecken und keine Möglichkeit zum Zurücklehnen bieten.
Was Du sonst noch tun kannst
Je nach Beruf gibt es noch weitere Aspekte, die bei der Büroeinrichtung beachtet werden können. Beispielsweise in einem Arbeitsfeld, bei dem viel telefoniert wird. Hier bietet es sich an, ein Headset anzuschaffen. Häufig kommt es beim Telefonieren zu einer einseitigen Belastung des Arms und der Schulter, was Schmerzen auslöst. Die Muskeln des einen Armes stehen unter Spannung, während der andere Arm ausruht. Auf diese Weise entsteht ein Ungleichgewicht und Verspannungen.
Abgesehen von einem Headset kann die richtige Wahl der Kleidung darüber entscheiden, ob Rückenschmerzen entstehen oder nicht. Diese darf nicht zu sehr einengen und sollte in jedem Fall genug Freiraum zum Atmen lassen. Auch das Schuhwerk sollte möglichst bequem und flach sein, denn sogar im Sitzen haben die Schuhe eine Auswirkung auf unsere Haltung.
Hohe Schuhe führen auf Dauer zu einer Verkürzung der Bänder, besonders in den Beinen. Auch die Grundposition zum richtigen Sitzen kann mit hohen Schuhe nicht eingenommen werden, da hierbei nicht beide Füße flach auf dem Boden stehen. Deshalb empfiehlt sich, auf hohe Schuhe zu verzichten oder zwischen hohen und flachen Schuhen zu wechseln.
Bei sitzenden Tätigkeiten wird ganz besonders der Nacken und die Schulterpartie belastet. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese Gegend zu entlasten. Solltest du mit einem schmerzenden Nacken aufwachen, kann das daran liegen, dass du mit dem falschen Kissen schläfst. Das optimale Kissen ist weder zu hart, noch zu weich und bietet deinem Nacken die Entlastung, die er benötigt.
Den ganzen Tag steht die Nackenmuskulatur unter Spannung und sollte sich bei Nacht erholen und regenerieren können. Mit dem falschen Kissen wird deine Wirbelsäule nicht in ihrer geraden Haltung unterstützt, sondern knickt ab. Die Nackenmuskulatur kann sich nicht entspannen und es entsteht ein Schmerz beim Aufwachen. Hinzu kommt, dass man sich beim Aufwachen nicht erholt fühlt. Für einen produktiven Arbeitstag ist Erholung essenziell, weshalb Du Dir Gedanken über die Wahl deines Kissens machen solltest.
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Behandlungsmöglichkeiten
Der wichtigste Ausgleich bei einer sitzenden Tätigkeit ist Bewegung. Dabei ist es nicht notwendig Leistungsport zu betreiben. 2 - 3 mal die Woche ca. 30 Minuten ist in den meisten Fällen schon ausreichend. Daneben gibt es zahlreiche Alternativen um Rückenschmerzen zu behandeln.
Mehr Bewegung im Alltag
Durch Bewegung verbrennen wir die Energie, die wir durch unsere Nahrung zu uns nehmen. Außerdem wird durch Bewegung die Blutzirkulation angeregt und es wird vermehrt Sauerstoff ins Gehirn transportiert. Nicht nur das, auch andere Nährstoffe gelangen schneller an ihr Ziel und die verbrauchten Stoffe können schneller abtransportiert werden.
Bewegung ist also essenziell, für Produktivität am Arbeitsplatz, da so die Hirnaktivität angekurbelt wird. Dabei werden Herz-Kreislauf-Beschwerden und Übergewicht vorgebeugt und auch auf die Psyche hat ein körperlicher Ausgleich einen positiven Effekt. Für einen möglichst hohen positiven Effekt empfehlen Experten 2 bis 3 mal die Woche Sport zu treiben, so dass die Atmung beschleunigt wird und es zum Schwitzen kommt.
Training hilft auch auf andere Weise gegen Rückenschmerzen. Unter anderem hält die Muskulatur des Oberkörpers den Rücken aufrecht. Durch ein gezieltes Training der Schultern, der Bauchmuskulatur und deren Gegenspielern kann eine gesunde Körperhaltung gefördert werden. Ein sportlicher Ausgleich in der Freizeit ist also essenziell für Menschen, die viel sitzen.
Die Zeit für Sport zu finden, ist im Alltag nicht immer leicht. Nach einem Tag auf der Arbeit haben viele Personen verständlicherweise keine Lust auf weitere Anstrengung, sondern auf entspanntere Aktivitäten wie fernsehen. Mittlerweile lässt sich jedoch vieles davon verbinden. Hörbücher machen gleichzeitiges Lesen und Trainieren möglich.
Auch Podcasts sorgen für Unterhaltung beim Sport und wecken sogar eine Vorfreude auf das Training. Wer sich einfach nur bewegen möchte anstatt gezielte Muskelpartien zu trainieren, kann auf ein Laufband steigen und während dessen die geliebte Netflix Serie gucken oder E-Mails beantworten. Durch diese Verbindung von Bewegung mit etwas, was noch mehr Spaß macht, beginnt man sich regelrecht auf das Training zu freuen.
Abgesehen vom Fitnessstudio, Sportkursen, Home Workouts oder Mannschaftssport lässt sich Bewegung auch beiläufig in den Alltag integrieren. Beispielsweise kann der Arbeitsweg je nach persönlicher Lage zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden. Auch wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, kann in dieser Zeit stehen oder eine Station früher aussteigen, um zu gehen oder mit dem Tretroller zu fahren.
Am Arbeitsplatz sollte darauf geachtet werden, dass man mindestens ein Mal pro Stunde für 3 Minuten aufsteht oder im Optimalfall einmal pro Stunde im Stehen arbeitet. Auch die Pausen können effektiv genutzt werden. Während andere Kollegen vielleicht ihre Raucherpause einlegen, kannst Du eine Dehnungspause machen.
Hierfür gibt es einige unauffällige Übungen wie Strecken oder das Berühren deiner Zehen. Du kannst aber auch weitere Dehnübungen in deinen Alltag integrieren wie das Dehnen deines Rückens an der Wand. Außerdem kann mehr Zeit im Stehen in Deinen Tag integriert werden, wenn Du im Stehen telefonierst, Kaffee trinkst oder Meetings abhältst.
Des Weiteren kannst Du Dir Regel, aufstellen, wie dass Fahrstühle von jetzt an tabu sind. So bewegst Du Dich immer mehr im Alltag, ohne dass es Dir große Umstände bereitet, aber einen großen Gewinn für deine Gesundheit darstellt.
Alternative Medizin
Auch die Alternative Medizin erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit bei der Behandlung von Rückenschmerzen. Bei der Akupressur wird Druck auf bestimmte Punkte ausgeübt. Dies stimuliert die Durchblutung des Gewebes, die Lymphzirkulation und außerdem werden Botenstoffe ausgeschüttet.
In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Einfluss der Körperenergie sehr hoch geschätzt. Diese fließt durch den menschlichen Körper auf Bahnen, den so genannten Meridianen. Mit Hilfe von Druck wird auch dieser Fluss stimuliert.
Die Behandlung durch Akupressur kannst Du dir auch nach Hause oder ins Büro holen in Form einer Akupressurmatte. Sie sind mit tausenden Kunstoffspitzen auf der Liegefläche versehen, die die gesamte Rückenmuskulatur stimulieren.
Die Anwendung sollte 5 bis 15 Minuten täglich dauern. Selbst das kann am Anfang unangenehm sein, was sich aber mit der Zeit bessert. Die Akupressurmatte hilft erwiesener Maßen bei folgenden Beschwerden:
- Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen sowie Triggerpunkten in den Bereichen des Rückens, Nackens, Halses und der Schultern
- Akuter, subakuter, unspezifischer Schmerz der örtlich begrenzt ist
- Vorbeugen chronischer Schmerzen
- Chronische Schmerzen äußerer Nerven
- Hyperalgesie bzw. Allodynie (Überempfindlichkeit bei Schmerzen)
- Dauerstress
Systemische Erkrankungen der Wirbelsäule oder gequetschte Nerven können nicht durch eine Nadelreiztherapie geheilt werden. Sie kann aber die daraus entstehenden Symptome lindern und die Heilung unterstützen.
Gitterpflaster sind eine weitere Form der alternativen Behandlungsmethoden. Sie bestehen aus Stoff und einem hautfreundlichen Acrylatkleber. In dem Tape sind keine Medikamente enthalten. Stattdessen ist das Gitterpflaster elektrostatisch aufgeladen und wirkt wie ein Akupunkturpflaster. Die Anwendung erfolgt schnell und einfach, und eignet sich deshalb auch für Laien, ohne medizinische Ausbildung.
Auch mit diesem Produkt werden Druckpunkte im Körper betätigt. Es gilt den Fluss der Energie, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dadurch werden Glückshormone ausgeschüttet und somit die körpereigene Apotheke angeregt.
Viele PatientInnen neigen bei Rückenschmerzen dazu, viele Schmerzmittel einzunehmen. Um diese Einnahme zu verringern, können Gitterpflaster eingesetzt werden, um leichte bis mittlere Schmerzen zu behandeln.
Gitterpflaster helfen auch bei vielen weiteren Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen. Besonders im Büro sind Gitterpflaster ein verlässlicher Begleiter. Je nach Farbwahl sind die Pflaster unauffällig und können auch während der Arbeit angebracht werden, wenn man mal wieder merkt, dass es schmerzt.
Nicht nur die Gitterpflaster, auch Wärmepflaster sind ein unauffälliges Mittel zur Linderung von Rückenschmerzen. Diese lassen sich jeder Zeit bequem unter der Kleidung anbringen und versprechen eine augenblickliche Schmerzlinderung. Mit diesen Mitteln kann eine Einnahme von Schmerzmitteln reduziert werden, was langfristig zu deiner Gesundheit beiträgt. Je nach Arbeitsplatz kannst du auch dein eigenes Körnerkissen mitbringen und in der Mikrowelle erwärmen.
Zusammenfassung
Sitzen ist auf Dauer schlecht für die Gesundheit. Nicht nur Dein Kreislauf, auch Dein Rücken leiden darunter. Daraus können Haltungsschäden oder auch ein Bandscheibenvorfall resultieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, Bewegung und Dehnung in deinen Alltag zu integrieren. Dabei können ergonomische Möbel und das richtige Sitzen unterstützen. Außerdem solltest du Stress vermeiden und Auslöser dafür umgehen.
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https://www.welt.de/sport/fitness/article154614401/Schluss-mit-den-Rueckenschmerzen-im-Buero.html
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