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by Marie Luise Zentner | 10.01.2019
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Rückenschmerzen - Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen
Leidet auch Dein Kind unter Rückenschmerzen? Damit bist Du nicht alleine! Sowohl Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes, als auch Rückenschmerzen nehmen in Deutschland unter Kindern zu. Die Gründe hierfür sind ähnlich. Freizeitgestaltung und der Alltag in der Schule sind bewegungsarm und fördern somit eine schlechte Haltung. Als verantwortungsbewusstes Elternteil möchtest Du natürlich die Langzeitfolgen, die bis ins Erwachsenenalter reichen können, abwenden. Mit unserem Wissen unterstützen wir Dich gerne bei dieser Aufgabe.
Warum haben Kinder Rückenschmerzen?
Diese Frage stellen sich mehr Eltern, als man annehmen mag. Bereits ab einem Alter von 6 Jahren treten Schmerzen im Bewegungsapparat auf. Mediziner bestätigen den Zuwachs an Rückenschmerzen, wie in Studien und Statistiken dargestellt wurde. Kinder sollen sich mehr bewegen, dennoch, häufig bleiben die Gründe für Rückenschmerzen bei Kindern unerkannt. Häufig ist es eben nicht nur der Mangel an Sport, der Schmerzen bei Kindern bedingt, sondern eine Reihe von Umständen.
Bewegungsmangel
Fettleibigkeit und Diabetes sind nicht die einzigen Krankheiten, die in Industriegesellschaften wie Deutschland unter Kindern zunehmen. Auch Rückenschmerzen werden immer häufiger.
- Zu wenig Bewegung,
- zu schwere Rucksäcke,
- schlechte Einrichtung in den Schulen,
all diese Aspekte treffen aufeinander und können großen Schaden bei Kindern, die sich noch in der Entwicklung befinden, anrichten.
Sport ist wichtig, besonders im Wachstum, denn durch Bewegung bauen Kinder, sowie Erwachsene, Muskeln auf. Eine gerade und gesunde Körperhaltung wird unter anderem durch die Bauch- und Rückenmuskulatur gewährleistet. Treibt man jedoch keinen Sport, lassen die Muskeln nach und halten die Wirbelsäule nicht mehr aufrecht. Es entstehen Verkrümmungen (Skoliose), die besonders in jungen Jahren Nachwirkungen mit sich ziehen, da sie sich bis ins Erwachsenenalter bemerkbar machen. Dabei sind Mädchen 3,5-mal häufiger betroffen als Jungen.
Generell befinden sich der Stützapparat und die Wirbelsäule im Wachstum, weshalb sie durch äußere Einflüsse leichter zu beeinflussen sind, als im Erwachsenenalter. Gerade deshalb ist es wichtig, Kinder früh an Sport zu gewöhnen.
Einrichtungen an Schulen
Zum generellen Bewegungsmangel während der Freizeit kommt das ständige Sitzen in der Schule hinzu. Während die berechtigten Forderungen nach ergonomisch eingerichteten Büros immer lauter werden, sitzen die meisten Kinder in Schulen auf wackligen Holzstühlen, und das den halben Tag! Eventuell gibt es in der ganzen Schule zwei ergonomische Sitzbälle und die sind nur für SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen reserviert.
Doch gerade in diesem Alter lassen sich mit Hilfe von kleinen Stellschrauben, große und langwierige Erfolge erzielen. Auf den klassischen Holzstühlen aus der Schule ist es leicht, in eine gebeugt Haltung zu verfallen, denn die Lehne bietet nur schlechten Halt. Außerdem sollte ein Stuhl die natürliche S-Form des Rückens unterstützen, was in öffentlichen Einrichtungen eine Ausnahme und nicht die Regel ist.
Kinder mit einer gesunden Haltung werden wahrscheinlicher zu Erwachsenen ohne Rückenschmerzen. Auf die schulische Einrichtung können Eltern nur bedingt Einfluss nehmen. Deswegen ist es umso wichtiger die Freizeit und die private Einrichtung von Kindern, ergonomisch zu gestalten.
Kindersitze
Nicht nur in der Schule, auch außerhalb sollten wir auf die Sitzmöglichkeiten unserer Kinder achten. Beispielsweise im Auto, wofür es in Deutschland gesetzliche Vorschriften gibt. Es gilt, dass Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren oder bis sie eine Größe von 150 cm erreicht haben, einen Kindersitz benötigen.
Es gibt eine große Auswahl an Kindersitzen, die auf das Alter und die Größe der Kinder abgestimmt sein sollten. Die Sitze unterlaufen einem amtlichen Test und erhalten letztendlich ein orangenes Siegel, welches den Kauf anhand der vereinheitlichten Informationen erleichtern soll. Diese Informationen werden vom offiziellen Bußgeldkatalog zusammengestellt.
Die amtlichen Kriterien beziehen sich dabei auf die Verkehrssicherheit der Modelle, doch auch Rückenschmerzen können verhindert werden, wenn die Kindersitze dem Alter und der Größe des Kindes optimal angepasst sind. Rückenschmerzen in Kindersitzen können außerdem dadurch entstehen, dass Winterjacken in den Sitzen anbehalten werden oder die Gurte zu fest eingestellt sind. Es gilt wie immer, dass Sitze die natürliche S-Form des Rückens unterstützen sollten.
Rucksäcke
Auch Rucksäcke sollten an die Form des Rückens angepasst sein. Der Halteapparat und die Wirbelsäule von Schulkindern befinden sich noch im Aufbau, was sie im Vergleich zu Erwachsenen leicht formbar macht. Ein ergonomischer Rucksack kann die natürliche Form unterstützen, während herkömmliche Rucksäcke oftmals zum Gegenteil beitragen.
Das Gewicht spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein schwerer Ranzen trägt auf die Dauer zur Ermüdung der Rumpfmuskulatur bei. Dabei sollte der Rucksack nicht allein nach dem Gewicht des Kindes ausgewählt werden, wie manche Tabellen im Internet vermuten lassen. Stattdessen ist der Dialog wichtig. Einige Kinder haben mit größeren Lasten kein Problem, die anderen Gleichaltrigen Schwierigkeiten bereiten würden.
Außerdem spielt das optimale Befüllen von Rucksäcken eine große Rolle. Das Gewicht sollte nah an der eignen Körpermitte liegen, da die Kinder sonst nach hinten gezogen werden. Auch die Positionierung der Schultergurte ist wichtig. Das Gewicht des Rucksacks sollte gleichmäßig verteilt sein, da sonst Nacken- und Schulterschmerzen entstehen.
Verletzungen
Wer kennt es nicht aus der eigenen Kindheit? Wenn man sich bewegt und viel spielt, bekommt man auch mal was ab. Kleine Verletzungen gehören zur Kindheit dazu und können sich auch in Form von Rückenschmerzen äußern.
- Trampolinspringen,
- Toben und
- Hüpfen
mit den Freunden sind häufig genannte Gründe für Schmerzen im Stützapparat. Die Bewegungen sind dabei ruckartig, die Muskeln werden stark beansprucht und es findet häufiges Abbremsen statt.
Bewegung ist generell etwas wünschenswertes, besonders in unserer heutigen Gesellschaft. Besonders im Zusammenhang mit dem bereits erwähnten Bewegungsmangel, der durch häufiges Sitzen entsteht. Beim Toben testen Kinder gerne ihre Grenzen aus und stellen fest, dass sie nach 2 Stunden auf dem Trampolin, am nächsten Tag Rückenschmerze haben.
Kinder, die in der Regel wenig Sport treiben und dann vom einen auf den anderen Tag damit beginnen, belasten ihre Muskeln ungewohnt stark. Muskeln im Bauch- und Rückenbereich sind noch nicht ausgeprägt und müssen erst aufgebaut werden, um genügend Halt beispielsweise beim Trampolinspringen zu bieten.
In dieser Anfangsphase kann es hin und wieder zu Muskelschmerzen und Verspannungen kommen, was die Motivation von Kindern bei der jeweiligen Sportart am Ball zu bleiben, in manchen Fällen bremst. In der Regel sollten Schmerzen nach starker Bewegung nach ein bis zwei Tagen abklingen. Verspüren Kinder jedoch ein dauerhaftes Drücken oder Stechen, sollte ärztliche Beratung aufgesucht werden.
Auch nach einem Sturz, wie beispielsweise vom Trampolin oder vom Pferd, sind Rückenschmerzen keine Seltenheit. Abgesehen davon, dass danach eine Gehirnerschütterung vorliegen kann, sind
- Kopfschmerzen
- Erbrechen
- ein verschlechterter Allgemeinzustand und
- Kreislaufprobleme
häufige Nachwirkungen eines Sturzes. Je nach Einschätzung von Eltern und Kind sollte deshalb eine Arztpraxis aufgesucht werden, besonders bei kleinen Kindern.
Bandscheibenvorfall
Ein weiterer Grund für Schmerzen nach dem Toben kann in seltenen Fällen ein Bandscheibenvorfall sein. Dieser äußert sich in Form eines stechenden Schmerzes und kommt durch eine Überbelastung der Bandscheiben zustande. Meist sind davon jedoch PatientInnen im Altern von 30 – 50 Jahren betroffen.
Die Bandscheiben können als weiche Polsterung zwischen den harten Wirbelknochen verstanden werden. Bekommt die Bandscheibe nun Risse, tritt ihr innerer, flüssiger Kern aus.
Dabei sind am häufigsten die Lendenwirbel betroffen, was sich in Form von Schmerzen im unteren Rücken äußert. Man spricht vom Lendenwirbelsäulensyndrom (LWS). Auch die Hals- und die Brustwirbel können betroffen sein, jedoch leiden ca. 90% der Patienten an LWS.
Der Schmerz im unteren Rücken, der dadurch entsteht, entspringt zwar der gerissenen Bandscheibe, strahlt jedoch schnell aus. Bis in Arme und Beine verspüren PatientInnen Schmerzen, dabei ist das Krankheitsbild bei jedem sehr individuell.
Für mehr Informationen zum Thema Bandscheibenvorfall kannst du gerne unseren Artikel besuchen.
Vitamin D-Mangel
Die Krankheit Rachitis ist häufiger in den sogenannten Entwicklungsländern anzutreffen. Der Vitamin-D Mangel nimmt jedoch auch in Deutschland zu und kann als eine Vorstufe zur Rachitis betrachtet werden.
Vitamin-D wird durch Sonnenlicht (UV-Strahlen) oder auch durch die Nahrung aufgenommen. Der Stoff sorgt im Körper für die Stabilisierung und den Aufbau der Knochen, besteht nun ein Mangel, werden die Knochen anfälliger für Verformungen. Bei Kleinkindern wird dies durch O-Beine oder andere Verformungen am Schädel und Rücken bemerkbar. Diese Extremform eines Mangels wird dann als Rachitis bezeichnet und ist häufiger in den sogenannten Entwicklungsländern anzutreffen.
In Deutschland ist jedoch der Vitamin-D Mangel geläufiger, da wir immer mehr Zeit in geschlossenen Räumen verbringen. Auch die Ernährung vieler Deutscher kann dieses Defizit ohne dessen Bewusstwerdung nicht ausgleichen.
Dies kann sich in Form von
- Rücken-,
- Muskel-,
- Kopfschmerzen und
- Depressionen
äußern.
Ein Vitamin-D Mangel muss nicht immer ein Zeichen dafür sein, dass man zu wenig Zeit im Freien verbringt. Bestimmte Personengruppen sind, zumindest in Deutschland und besonders in Norddeutschland im Winter, anfälliger dafür. Darunter fallen Menschen mit einer starken Melaninpigmentierung.
Melanin schützt vor Sonnenbrand und UV-Strahlen, was im Sommer ein großer Vorteil ist. Im Winter dagegen werden die schwächer gewordenen UV-Strahlen abgehalten und diese Personen erleiden einen temporären Mangel an Vitamin-D. Außerdem sind Menschen, die wenig Haut zeigen, anfälliger für ein Vitamin-D Defizit, da die UV-Strahlen nur reduziert aufgenommen werden können.
Blasenentzündung
Bei einer Blasenentzündung gelangen Keime, oftmals aus dem Darm, in die Harnröhre und „wandern“ in die Blase. Daraus entsteht eine Entzündung, die sich in manchen Fällen bis zur Niere ausweiten kann. Bei dieser Ausweitung der Entzündung spricht man von einer Nierenbeckenentzündung. Von diesem Krankheitsbild sind Mädchen häufiger betroffen als Jungen, da ihr After und ihre Harnröhre nah beieinander liegen. Die Entzündung äußert sich in Form von
- Fieber,
- Durchfall,
- Schüttelfrost,
- Schmerzen im unteren Rücken,
- Schmerzen beim Wasserlassen und
- einem verschlechterten Allgemeinzustand.
Ein Arztbesuch und eine Einnahme von Antibiotika sind bei einer Nierenbeckenentzündung zwingend notwendig, doch auch bei einer Blasenentzündung sollte ein Arzt konsultiert werden.
Ursachen Rückenschmerzen während der Pubertät
Die Pubertät ist bei Kindern ein häufiger Grund für Rückenschmerzen. Der Körper verändert sich, wächst schnell und die hormonelle Umstellung verändert das Wesen der jungen Erwachsenen. Gerade diese wachstumsintensive Zeit kann immer wieder zu Rückenschmerzen aufgrund von Schüben oder schlechter Haltung führen. Aber psychosomatische Aspekte sind während der Pubertät nicht zu vernachlässigen.
Wirbelblockade
Auch jüngere Patienten finden sich des Öfteren in orthopädische Praxen aufgrund von Wirbelblockaden ein, jedoch besteht die Mehrheit der Patienten aus Jugendlichen. Das liegt daran, dass sie während der Pubertät einer Vielzahl von hormonellen Einflüssen unterworfen werden und Wachstumsschübe stattfinden. Außerdem begünstigen
- Schulstress,
- eine schlechte Haltung und
- das Tragen von schweren Lasten
das Auftreten von Wirbelblockaden. Dabei verhaken sich die Facettengelenke und um weitere Schäden zu vermeiden, werden die Muskeln an dieser Stelle blockiert. Bei der Wirbelblockade handelt es sich also um einen Schutzmechanismus. In diesem Fall helfen vor allem orthopädische Behandlung und Entspannungsübungen.
Morbus Scheuermann
Morbus Scheuermann zeigt, wie sich eine dauerhaft krumme Körperhaltung während der Wachstumsphase krankhaft äußern kann. Diese Art von Erkrankung der Wirbelsäule ist des Weiteren zu einem gewissen Anteil erblich bedingt. Außerdem ist der typische „Handynacken“ ein möglicher Grund für die Fehlhaltung vieler Jugendlicher.
Das auffälligste Symptom ist eine entstehender Rundrücken oder eine abgeflachte Lendenwirbelsäule (Hohlkreuz). Dabei unterscheidet man in Typ 1 und Typ 2. Ein weiteres, ähnliches Krankheitsbild ist die Skoliose, wobei eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule vorliegt. Jungen zwischen dem 12. - 17. Lebensjahr sind 4 - 5 Mal häufiger betroffen als Mädchen zwischen dem 11. - 15. Lebensjahr, da in dieser Zeit die pubertären Wachstumsschübe bei Jungen verstärkt stattfinden.
Die Krankheit verläuft in der Regel schmerzfrei und endet mit dem Wachstum. Betroffene bleiben dabei mit einem Rundrücken oder Hohlkreuz zurück, was ihnen im Verlauf ihres Lebens immer wieder Rückenschmerzen bereiten kann.
Durch ein rechtzeitiges Erkennen ist eine Behandlung während der Pubertät möglich, sodass die Haltung der Betroffenen korrigiert oder eine Verschlechterung aufgehalten wird. Im Erwachsenenalter stehen Betroffene mit einer Behandlung vor größeren Hindernissen, da ihr Stützapparat weniger formbar ist.
Wachstumsschmerzen
Wachstumsschmerzen äußern sich häufig in Gelenk-, Muskel- und Gliederschmerzen und treten immer wieder nachts, also während Ruhephasen auf. Darunter leiden nicht nur Jugendliche während Wachstumsschüben, sondern auch Grundschulkinder.
Der Schmerz folgt häufig auf einen körperlich anstrengenden Tag, wobei während der Bewegung das typische Stechen nicht wahrgenommen wird. Dabei lässt sich kein konkreter Ursprung der Schmerzen ausmachen, sie sind also unspezifisch, häufig jedoch in den Extremitäten, den Gelenken oder dem Rücken besonders stark.
Abgesehen von dem subjektiv wahrgenommenen Schmerz sind diese Beschwerden unproblematisch und sollten spätestens am nächsten Tag von alleine wieder verschwinden. Dies birgt jedoch ein großes Risiko: Rückenschmerzen bei Kinder und Jugendlichen, die aufgrund anderer Ursachen entstehen, können ebenfalls für Wachstumsschmerzen gehalten werden.
Sowohl für die Eltern, als auch für die Jugendlichen selbst, ist es also wichtig, auf die Dauer, Häufigkeit und die Umstände der Schmerzen zu achten und dann gegebenenfalls in eine Arztpraxis zu gehen.
Psychosomatik
Konfliktsituationen Zuhause, unter Freunden oder auch in der Schule können sich somatisch, also körperlich, auf Kinder auswirken. Ein alltägliches Beispiel sind die Bauchschmerzen vor Arbeiten, Präsentationen oder Tests. Dies lässt sich damit erklären, dass der Körper der Psyche „Gehör verschaffen“ möchte, indem er einen emotionalen Konflikt für das Umfeld in Form von somatischer Erscheinungen sichtbar macht. Abgesehen von Rückenschmerzen sind typische, somatische Äußerungsformen
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Verstopfungen
- Übelkeit und viele Weitere.
Auch ein generell schlechter Allgemeinzustand kann psychosomatisch bedingt sein, wobei Betroffene beispielsweise zu Erkältungen neigen.
Dies ist besonders häufig bei Kindern in der Vorpubertät und Pubertät anzutreffen, da diese Patientengruppen zum einen hormonellen Schwankungen ausgesetzt sind und sich ihr soziales Umfeld im Wandel befindet. Unter anderem kommt nach der 4. Klasse der Schulwechsel hinzu, wodurch die Kinder ein neues Umfeld erhalten, in welchem sie sich zurecht finden müssen. Für viele stellt dies eine stressige Situation dar. Auch Mobbing ist ein Thema, mit welchem sich viele Schulen befassen müssen.
Doch nicht nur die Gleichaltrigen und die Überforderung in der Schule stellen eine mögliche Ursache für psychischen Stress dar. Auch familiäre Umstände, wie beispielsweise eine Trennung der Eltern, ein Umzug oder der Verlust von geliebten Menschen kann zu einer psychischen Belastung von Kindern führen.
Erscheinen Jugendliche nur unregelmäßig in der Schule und zeigen dort starke Anzeichen von Müdigkeit, sollte dies ein Zeichen für LehrerInnen und SozialarbeiterInnen sein, ein klärendes Gespräch zu suchen. Zusammenfassend kann man also sagen, dass jegliche Umbrüche und Veränderungen kritische Phasen im Leben von Kindern und Jugendlichen darstellen. Aus diesem Grund spreche mit Deinen Kindern darüber, wenn Du das Gefühl hast, dass sich ihr Verhalten verändert hat.
Für ausführlichere Informationen zu psychosomatischen Krankheiten, folge diesem Link:
https://backlaxx.com/ursachen-rueckenschmerzen/psychosomatische-erkrankung/
Seltenere Krankheiten
Die eben genannten Gründe sind die geläufigsten Ursachen für Rückenschmerzen bei Kindern in Industrienationen wie Deutschland. Dennoch sollten auch die selteneren Gründe für Rückenschmerzen betrachtet werden.
Infektion der Wirbeläule
Eine Infektion der Wirbelsäule ist eine meist bakteriell bedingte Infektion, sowohl der Wirbel, als auch der Bandscheiben. Im Grunde genommen kann eine Infektion an der Wirbelsäule in jedem Alter auftreten und zählt zu den selteneren Ursachen für Rückenschmerzen bei Kindern.
- Fieber,
- Schüttelfrost,
- Gewichtsverlust und
- nächtliche Schmerzen
sind häufige Symptome einer Infektion. Die Bakterien können unter anderem durch eine vorherige Operation oder einer Blutvergiftung ins System gelangt sein.
Chronische Rückenschmerzen
Auch in jungen Jahren können bereits chronische Rückenschmerzen auftreten. Von diesem Umstand spricht man, wenn der Schmerz, täglich länger als drei Monate anhält. Ohne eine Behandlung kommt es zu einer dauerhaften Schädigung des Rückens.
Bei der Entstehung liegen meist psychosoziale Gründe vor. Wie bereits unter „Psychosomatik“ erklärt, bedingen sich psychische Unruhen und körperliche Erkrankungen. Eine Krankheit kann aus einer seelischen Unruhe entstehen.
Genauso haben körperliche Krankheiten ihre seelischen Komponenten wie beispielsweise eine Fehlfunktion der Schilddrüsen. Neigen PatientInnen ohnehin zu Rückenschmerzen, beeinflussen psychische Umstände den Rücken stärker und chronische Rückenschmerzen können entstehen.
Tumore
Tumore sind eine krankhafte Zunahme von Zellgewebe aufgrund einer Fehlfunktion. Der Grund dafür liegt in der Veränderung des Erbguts, bildlich beschrieben: „dem Bauplan des Menschen“. Aufgrund dieses fehlerhaften Plans beginnt die übermäßige Produktion von Zellen und es entsteht ein Tumor. Dieser kann sowohl gutartig, als auch bösartig sein. Ein bösartiger Tumor wird auch als Krebs bezeichnet. Je nach Lokalität des Tumors äußert sich das Geschwür in Form von
- Fehlfunktionen
- Bewegungsbeeinträchtigungen
- verschlechtertem Allgemeinzustand
- Fieber bis zu
- Organausfällen.
Keine Panik! Diese Diagnose ist im Zusammenhang mit Rückenschmerzen äußerst selten, besonders bei Kindern. Das durchschnittliche Alter für Krebserkrankungen für Männer und Frauen beträgt in Deutschland 69 Jahre. Außerdem zeigt die Statistik des Deutschen Kinderkrebsregisters, dass von 2007 bis 2017 in Deutschland gerade Mal 1839 Fälle von Krebs bei Kindern unter 15 Jahren bekannt waren.
Natürlich besteht immer eine kleine Restangst, auch zu diesen 1839 zu gehören, besonders wenn die Krankheit in der Familie liegt. Selbstdiagnosen im Internet verführen schnell zu dieser Annahme und stiften unangebrachte Panik. Die meisten Eltern können laut der Statistik beruhigt sein.
Was tun, wenn Kinder Rückenschmerzen haben?
Glücklicherweise sind bei Kindern strukturelle Probleme an der Wirbelsäule eher selten und somit gibt es viel, was Du selbst tun kannst. Nachfolgend findest Du eine Auswahl an Möglichkeiten die Dir zur Verfügung stehen. Es lohnt sich einiges davon auszuprobieren, weil bereits einfache Dinge bei Kindern schnell zu einer Linderung der Rückenschmerzen führen.
Bewegung
Bewegung ist ein wichtiger Grundstein für ein gesundes Leben. Durch die Rumpfmuskulatur wird die Wirbelsäule stabilisiert. Trainierte Muskeln sind also für eine gesunde Körperhaltung erforderlich. Dabei wird jedoch schnell klar, Bewegung dauerhaft in das Leben Deines Kindes zu integrieren, kann seine Höhen und Tiefen haben. Das eine Kind findet auf Anhieb ein passendes Hobby, während Andere viel ausprobieren.
Sport ist im Zusammenhang mit Kindern vielleicht ein etwas einschüchternder Begriff. Ein Fitnessstudio ist kein Ort für Kinder, denn Bewegung sollte Spaß machen. Es beginnt damit, den Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen, sodass Bewegung nebenbei passiert oder sich an Mannschaftssport zu beteiligen. In den meisten Schulen gibt es eine Vielzahl an günstigen Sportangeboten (AGs) für Kinder, auch um neue Freunde zu finden.
Kommunikation
Kommunikation ist wichtig, das gilt für alle Beziehungen, auch zwischen Eltern und Kind! Dabei ist ein generell ehrlicher Umgang mit Gefühlen eine wichtige Basis für gegenseitige Offenheit.
Rückenschmerzen entstehen oftmals durch Stress. Das kann, muss aber nicht, heißen, dass dein Kind zu viele Schularbeiten erledigen muss. Stresshormone werden ebenfalls in Folge von Unzufriedenheit oder Angst ausgeschüttet. Durch ein wertungsfreies Verständnis gegenüber dem Kind schaffen Eltern eine Basis dafür, dass ihr Nachwuchs sich traut, Probleme anzusprechen. Ob es dabei um Mobbing oder Überforderung geht, die meisten Kinder wollen in ihrer Ganzheit ernst genommen werden.
Sollten Kinder sich gegenüber ihren Eltern dennoch nicht öffnen können, ist das nichts Ungewöhnliches, besonders während der Pubertät. Es ist nicht schlimm, sich dabei Hilfe zu holen. Manchmal ist es von Vorteil, wenn eine andere Vertrauensperson oder eine ausgebildete Fachkraft die Kommunikation unterstützt.
Ergonomie
Bei der Problematik mit der unzureichenden Einrichtung in Schulen können Eltern auf den ersten Blick wenig bewirken. Eine Grundsanierung, um für SchülerInnen ergonomische Einrichtung zu garantieren, ist oftmals ein Traum, der aus finanziellen Gründen scheitert. Es ist jedoch wichtig, dass die Schule, nicht nur als Bildungsstätte betrachtet wird, sondern auch als der Ort, an dem unsere Kinder mindestens 5 Stunden an 5 Tagen in der Woche verbringen.
Die kommenden Aspekte sind Veränderungsvorschläge, die wohl möglich im finanziellen Rahmen der Schulen liegen und definitiv zu Diskussionen im Elternbeirat anregen.
Manchmal erschrecken sich Eltern von SchülerInnen regelrecht, wenn sie die Ranzen ihrer Kinder anheben. Nach einer kurzen Diskussion versichern die Kinder jedoch meist, dass das Gewicht gar kein Problem darstellt. Dennoch sind die Auswirkungen von schweren Rucksäcken enorm. Das richtige Packen des Schulranzens ist die Lösung für dieses Problem. Indem Kinder nicht alle Bücher mitnehmen, sondern nur die benötigten, sparen sie Gewicht ein.
Auch in Schulen können Spinde oder Regale angeschafft werden. Dort können die SchülerInnen die schweren Bücher, die sie zuhause nicht benötigen, aufbewahren. So wird der Rücken der Kinder gewichtsmäßig entlastet. Bücher, die sie ohnehin nur in der Schule benötigen, können sie bequem aus ihrem Regal holen.
Außerdem sollten Eltern beim Kauf eines Schulranzens darauf achten, dass die Träger verstellbar sind und sie somit an die Größe des Kindes angepasst werden können. Zusätzlich ist es empfehlenswert das Eigengewicht des Rucksacks möglich gering zu halten. Der Ranzen sollte hierbei ganzflächig am Rücken anliegen, damit die Schulterpartie optimal entlastet wird.
Die Anschaffung von Gymnastikbällen in Schulen wird häufig abgelehnt, da diese viel Platz einnehmen, schnell verschmutzen und kaputt gehen. Generell bieten Gymnastikbälle jedoch viele ergonomische Vorteile, wie dass sie den Kindern beim Sitzen Bewegungsfreiraum bieten. Anstatt sich also damit zu quälen, eine bequeme Position auf einem Holzstuhl zu finden, können die SchülerInnen auf den Bällen beim Zuhören leicht wippen. Sie bewegen sich mehr, als auf herkömmlichen Sitzgelegenheiten.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass jedes Kind verschieden ist. Manche Kinder sind durch die Bewegung konzentrierter, während sich andere Kinder dadurch ablenken lassen.
Für letztere Gruppe bietet sich also ein Stuhl an. Dieser sollte zum einen höhenverstellbar und unterstützend in der S-Form des Rückens sein. Die Verstellbarkeit der Höhe ist wichtig, um den Stuhl so einzustellen, dass die Ellenbögen auf der Tischplatte abgelegt werden können. Auf diese Weise wird Verspannungen vorgebeugt. Dadurch, dass der Stuhl in seiner Form den natürlichen Verlauf der Wirbelsäule entspricht, wirkt man eventuellen Verformungen durch das falsche Sitzen entgegen. Außerdem müssen die Füße der Kinder fest auf dem Boden stehen können und nicht in der Luft baumeln. Das heißt, dass Stühle an die Größe der Kinder angepasst sein sollten.
Eine weitere Alternative, die für wenig Geld, eine ergonomische Sitzposition ermöglicht ist eine Lordosenstütze. Sie unterstützt die natürliche Sitzhaltung und entlastet die Muskulatur. Einfachere Ausführungen können für unter 20,- € erworben werden.
Zum Tisch ist zu sagen, dass dieser genug Platz bieten sollte, damit die Ellenbögen nicht in der Luft schweben und auch die Bücher und Schulunterlagen ihren Platz finden. Die optimale Ausgangsposition wäre außerdem eine um ca. 16° neigbare Schreibunterlage, damit der Nacken durch das ständige nach unten Gucken nicht belastet wird.
Hinzu kommt das dynamische Sitzen. Damit ist gemeint, dass SchülerInnen nicht in ein und derselben krummen Haltung verharren sollten, sondern Bewegung in den Alltag bringen. Beim Zuhören bietet es sich beispielsweise an, sich nach hinten zu lehnen oder auch hin und wieder mal den Kopf auf den Tisch zu legen. Dabei ist wünschenswert, dass beide Beine der SchülerInnen dennoch den Boden berühren und sich nicht überschlagen. In der Schreibhaltung sollte der Rücken an der Lehne liegen, während die Ellenbögen und der Unterarm auf der Tischplatte sind.
Hierbei spielen auch LehrerInnen eine große Rollen. Das heißt nicht, dass SchülerInnen wie bei den Großeltern immer wieder zum korrekten Sitzen ermahnt werde sollen. Stattdessen müssen LehrerInnen von den Vorteilen des dynamischen Sitzen Bescheid wissen und verschiedene Sitzpositionen und kurze Dehnungspausen tolerieren.
Je nach Fach und Klassenstufe bietet es sich außerdem an, Stuhlkreise zu bilden oder kleinere Gruppenarbeiten mit wechselnden Partnern zu organisieren. Durch den Arbeitsauftrag werden die SchülerInnen dazu gezwungen, sich im Klassenraum zu bewegen. Es findet ein spielerischer Wechsel statt, der den Rücken entlastet.
Dies sollten Eltern auch Zuhause beachten. Je nach Menge der Hausaufgaben ist es ebenso sinnvoll, Pausen einzulegen. Diese sollten nicht im Sitzen stattfinden, sondern Abwechslung und Bewegung bieten. Pausen vom Sitzen entlasten nicht nur den Rücken, sondern auch die Köpfe von gestressten SchülerInnen.
Hausmittel
Hausmittel erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Anstatt für jedes Problem eine Tablette finden zu wollen, besinnen wir uns auf alte Tipps und Rezepte von Oma. Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte mit Hilfe von Hausmitteln so gering wie möglich gehalten werden.
Wichtig ist bei diesem Trend, in sich hinein zu fühlen. Das gilt auch bei der Entscheidung, wann ich zum Arzt gehe. Bei Kindern liegt je nach Alter diese Verantwortung in den Händen der Eltern. Sollten die Rückenschmerzen deines Kindes nicht innerhalb eines Tages abklingen, ist es empfehlenswert ärztlichen Rat aufzusuchen.
Für Rücken- und Muskelschmerzen, die beispielsweise aufgrund des falschen Hebens auftreten, ist diese Sammlung von Hausmitteln eine gute Behandlungsergänzung.
Wärmetherapie
Die Wärmetherapie ist ein wichtiger Begleiter, um sich ein schmerzfreies Leben ohne Rückenschmerzen und Muskelverspannungen zurückzuerobern. Durch die Verwendung von Wärmeträgern werden Muskeln und Bänder aufgelockert. Nicht nur das, die Schmerzrezeptoren werden durch den neuen Reiz der Wärme, von den ursprünglichen Schmerzen „abgelenkt“.
Außerdem berichten AnwenderInnen, dass ihnen die Wärmetherapie nicht nur bei den Rückenschmerzen, sondern auch bei der Entspannung vom Alltag hilft. Ob ein heißes Bad, eine heiße Dusche oder die Verwendung von Wärmepflastern, Körner- oder Heizkissen, die Wärmetherapie ist eine unkomplizierte und ungefährliche Form der Behandlung von Rückenschmerzen.
Wärme ist vor allem bei Blasenentzündungen eine wichtige Methode zur Schmerzlinderung. Die Füße sollten in warme Socken gepackt sein und auch der Unterleib sollte beispielsweise durch ein zusätzliches Unterhemd geschützt werden. Auch eine Wärmflasche zwischen den Beinen dämpft Bauchschmerzen und das ständige Gefühl auf die Toilette zu müssen.
Ein weiterer Tipp im Zusammenhang mit einer Blasenentzündung ist das Dampfbad. Hierzu wird ein Eimer mit heißem Wasser benötigt. In das Wasser kann außerdem Kamillentee gegeben werden. Betroffene können sich mit genügend Abstand über den Eimer hocken und sollten durch den Dampf augenblicklich Schmerzlinderung verspüren. Danach sollten AnwenderInnen direkt ins Bett gehen oder sich Ruhe gönnen.
Für weiter Informationen zum Thema Wärmetherapie und zu den Ausnahmefällen, unter welchen die Wärmetherapie nicht angewandt werden sollte.
Akupressur
Kinder sind immer offen für was Neues und viele Eltern haben gezeigt, wie sich Ihre Kinder z.B für die Akupressur begeistern konnten. Bei dieser therapeutischen Maßnahme wird auf bestimmte Punkte am Körper Druck ausgeübt. Zum Einsatz kommen dabei Daumen, Handballen, Ellenbogen, Knie, Füße oder Akupressurhilfsmittel.
Dabei aktiviert die Behandlung dieser Körperpunkte die Selbstheilungskräfte und kann unterstützend bei Erkrankungen wie
- Akute und chronische Schmerzen,
- Krämpfen,
- Schlafstörungen,
- Psychische Erkrankungen,
- Allergien und
- Verdauungsstörungen
wirken.
Mehrere durchgeführte Studien ergaben dabei die Wirksamkeit von Akupressur bei der
- Linderung von Schmerzen (speziell Muskelschmerzen),
- Verbesserung der Schlafqualität sowie Müdigkeitszuständen,
- Behandlung von Ängsten und
- Reduktion von Übelkeit.
Dabei ist es nicht immer notwendig auf Termine beim Therapeuten zu warten. Eine Selbsttherapie mit Gitterpflastern bieten ergänzend die Möglichkeit Akupressurpunkte zu stimulieren und das über Tage hinweg. Auch die Anwendung einer Akupressurmatte finden Kinder äußerst interessant.
Ruhe und Schlaf
Wachstumsschmerzen treten häufig bei Kindern und Jugendlichen auf und sind in der Regel ungefährlich. Betroffene berichten häufig, dass sie nach einem Tag voller körperlicher Anstrengungen Rückenschmerzen bekommen, aber schon am nächsten Tag alles vorbei ist. Das Problem dabei ist, dass Wachstumsschmerz gerade in ruhigen Phasen verstärkt auftritt und es den Betroffenen somit schwer fällt einzuschlafen.
Dem kann auf natürliche Weise beispielsweise mit ätherischen Ölen nachgeholfen werden. Hierfür eignen sich vor allem Öle wie Lavendel oder Baldrian, die dann an die Schläfen, Handgelenke oder den Hals gerieben werden. Beide Düfte haben eine entspannende und beruhigende Wirkung. Koppelt man den Geruch eines Öle an eine bestimmte Aktivität, wie das Einschlafen, so entsteht im Gehirn eine synaptische Verbindung zwischen der Tätigkeit und dem Geruch. Dadurch wird die Wirkung des Öls verstärkt und erleichtert das Einschlafen.
Massagen
Massagen sind etwas Tolles! Sie lassen nicht nur Stress in den Hintergrund rücken, sondern lockern außerdem verspannte Muskeln und Bänder. Durch den Druck, der auf das Gewebe ausgeübt wird, steigert sich die Durchblutung und Stoffwechselprozesse beschleunigen. Bei einer Regelmäßigkeit stärkt dies das Immunsystem und auch die Heilung ausgezehrter Bänder und Muskeln wird gefördert.
Eine Massage lässt sich wunderbar mit der Wärmetherapie verknüpfen. Bei professionellen Massagen werden beispielsweise heiße Handtücher auf die Rücken der PatientInnen gelegt. Aufgrund der Wärme werden auch tiefere Schichten des Gewebes erreicht und aufgelockert. Mit dieser Vorbereitung auf eine Massage können optimale Ergebnisse und eine höchstmögliche Entspannung erzielt werden.
Ernährung
Egal ob Fruchtzwerge oder Actimel, die Botschaft bleibt die gleiche: Kalzium ist gut für den Knochenaufbau und Kinder sollten Milchprodukte zu sich nehmen. Besonders im Kindesalter, aber auch in der Schwangerschaft ist es wichtig auf eine kalziumreiche Ernährung zu achten. Kalzium und Vitamin-D bilden eine funktionelle Einheit, wodurch das Mineral mithilfe des Vitamins in das Knochengewebe eingebaut wird. Es entsteht neue Knochensubstanz.
Der erste Wachstumsschub, den ein Mensch erlebt, findet im Mutterleib statt. Nie wieder wachsen wir so schnell, weshalb Schwangere eine größere Menge Kalzium konsumieren sollten. Dies wird über die Nahrung aufgenommen.
Die Werbung hat viele Generationen von Eltern überzeugen können, dass Kinder aus diesem Grund täglich ein Glas Milch zum Frühstück trinken sollen, da Milchprodukte eine große Menge des Minerals enthalten.
Doch es gibt auch andere Lebensmittel, die kalziumreich sind, denn Milch hat auch Nachteile wie Verdauungsprobleme durch Laktoseintoleranz. Deshalb empfiehlt sich, viel grünes Gemüse zu essen wie Brokkoli, Spinat oder Fenchel. Auch Mineralwasser und Mandeln enthalten Kalzium.
Eine weitere wichtige Komponente, die für den Knochenaufbau wichtig ist, ist das Vitamin-D. Ein Mangel, der sich anfangs in Kraftlosigkeit äußert, kann schnell ernste Auswirkungen auf die Knochenstruktur Betroffener haben. Die offensichtlichste Lösung für dieses Problem ist, mehr Zeit im Freien zu verbringen. Durch die UV-Strahlen der Sonne wird mehr Vitamin-D aufgenommen. Im Winter ist die Sonne schwächer als im Sommer, wodurch weniger Vitamin-D aufgenommen werden kann. Dies spielt bei saisonalen Depressionen, auch Winterdepressionen genannt, eine große Rolle.
Wenn es sich schwierig gestaltet, mehr Zeit im Freien zu verbringen oder wenn ein Mangel trotz viel Zeit im Freien auftritt, kann durch die Ernährung nachgeholfen werden. Lebensmittel wie
- Lachs
- Avocado und
- Steinpilze
enthalten Vitamin-D. Wer jedoch keine große Umstellung in seiner Ernährung möchte, der kann Säfte und Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin-D wählen.
Generell sollte bei einem Verdacht auf einen Mangel in der Ernährung ärztlicher Rat aufgesucht werden. Mithilfe eines Tests kann festgestellt werden, wie schwerwiegend das Defizit bereits ist und ob eventuell sogar Medikamente eingenommen werden müssen.
Ärztliche Behandlung
Besonders bei Kindern ist es empfehlenswert bei regelmäßig wiederkehrenden Rückenschmerzen eine Arztpraxis zu besuchen, da in der Kindheit Haltungsfehler und Ähnliches leichter zu korrigieren sind. Außerdem können Schädigungen und Mängel in der Kindheit ihre Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter haben.
Krankengymnastik
Sowohl in der Krankengymnastik, als auch in der Physiotherapie und Osteopathie lernen Kinder durch Bewegung. Auch in diesem Bereich sehen ExpertInnen einen immer größer werdenden Teil von jungen PatientInnen mit Rückenschmerzen.
In der Krankengymnastik lernen Betroffene Übungen, die gezielt ihre Schmerzen oder Fehlhaltungen korrigieren sollen. So auch die Kinder, welche anhand von Kraftübungen und Spielen ihr Körpergefühl finden sollen. Auch psychosomatische Aspekte werden in vielen Praxen berücksichtigt und aufgearbeitet. Außerdem spielen Entspannungsübungen eine entscheidende Rolle in der Genesung.
Neben dem Training in der Praxis werden den Kindern auch „Hausaufgaben“ mit auf den Weg gegeben. Eltern sollen Zuhause das Üben unterstützen und erhalten weitere Tipps und Tricks, worauf man beispielsweise beim korrekten Sitzen achten sollten.
Bei der Wahl der geeigneten Praxis sollten Eltern berücksichtigen, dass manche TherapeutInnen auf Kinder spezialisiert sind und somit eventuell qualifizierter als Andere.
Korsett
Ist das Stadium einer Krankheit bereits fortgeschritten und nicht mehr mit Krankengymnastik zu behandeln, wird das Korsett eingesetzt. Dies geschieht bei Krankheiten, die eine Wirbelsäulenverkrümmung zur Folge haben wie beispielsweise Skoliose oder Morbus Scheuermann. Dadurch wird das Fortschreiten der Verkrümmung aufgehalten, oder zumindest abgebremst, wenn die Krankheit zu spät erkannt wurde. In der Regel ist der erste Behandlungsschritt jedoch die Physiotherapie.
Die PatientInnen erhalten ein individuell angepasstes, medizinisches Korsett, welches das natürliche Wachstum einer gesunden Wirbelsäule unterstützt. Es besteht aus Kunststoff und übt an manchen Stellen Druck aus. Das Tragen eines Korsetts hilft nur bei Jugendlichen, welche sich noch im Wachstum befinden, und nicht bei Erwachsenen.
Antibiotikatherapie
Antibiotika hemmt den Stoffwechsel von Microorganismen, welche sich nun nicht mehr ausbreiten können und nach und nach absterben. So werden auch bakterielle Infektionen an der Wirbelsäule in der Regel mit Antibiotika behandelt. Eine Operation ist nur selten erforderlich.
Ein weiteres Krankheitsbild, bei welchem eine Antibiotika Einnahme erfolgt, ist die Blasenentzündung. Die Bakterien, die sich in der Harnröhre befinden, werden zum einen durch das Antibiotika bekämpft und sollen des Weiteren durch das Trinken von Blasentees ausgespült werden. Auch ein Dampfbad und warme Kleidung sind empfehlenswert. Dennoch ist die Einnahme von Antibiotika bei bakteriellen Infektionen sinnvoll.
Operative Eingriffe
Die Wirbelsäule ist ein sehr kompliziertes Konstrukt, unter anderem da viele Nervenbahnen im Rückenmark zusammenlaufen. Sämtliche Signale des Körpers werden über das Rückenmark ans Gehirn weitergeleitet. Bei einer Operation ist daher große Vorsicht geboten. Operative Eingriffe bei Rückenschmerzen sind deswegen immer die letzte Option und müssen gut begründet sein. Auch da jede Narkose und starke medikamentöse Behandlung eine große Belastung für den Körper darstellt.
Bei einer Wirbelsäuleninfektion bei Kindern sind die Prognosen für eine Genesung besonders gut. Die Behandlung erfolgt bei einer frühzeitigen Erkennung durch die Einnahme von Antibiotika. Nur bei einer Ausbreitung muss es zu einer Operation kommen. Diese Schritte sollten jedoch mit SpezialistInnen besprochen werden.
Langzeitfolgen
Sportliche Kinder mit einer ausgebildeten Muskulatur werden mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zu Erwachsenen ohne Rückenschmerzen als Kinder mit angewöhnten Fehlhaltungen. Wer sich bereits in der Kindheit eine krumme Haltung angewöhnt, dem wird es schwer fallen, diese Gewohnheit im Erwachsenenalter abzulegen. Es ist also essentiell in der Kindheit, ein gutes Gerüst für ein schmerzfreies Leben bis ins Erwachsenenalter zu schaffen. Auch dann dürfen Erwachsene mit der Prävention von Rückenschmerzen nicht nachlassen. Regelmäßiger Sport und Entspannung wirken Rückenschmerzen präventiv entgegen.
Die Vorsorge gegen Rückenschmerzen bei Kindern wird in die Verantwortung der Eltern gelegt. Erziehung ist ohnehin keine leichte Aufgabe. Eltern wollen alles richtig machen und ihre Kinder so gut es geht fördern. Um ihnen einen Teil dieser Last abzunehmen, wäre es wünschenswert, wenn regelmäßige Bewegung ein festes Bestandteil im Schulalltag wäre.
Zusammenfassung
Rückenschmerzen bei Kindern nehmen in Deutschland zu. Dies lässt sich mit dem Vitamin-D und Bewegungsmangel begründen, aber auch mit einer unausgeglichenen Ernährung. Hinzu kommt das ständige Sitzen in der Schule auf nicht angepasstem Mobiliar.
Lösungsansätze sind die aktive Freizeitgestaltung durch Sport und Bewegung im Schulalltag, Vitamin-D in der Sonne zu tanken und Übergewicht abzubauen. Sportliche Kinder mit einer ausgebildeten Muskulatur werden mit einer größeren Wahrscheinlichkeit zu Erwachsenen ohne Rückenschmerzen als Kinder mit angewöhnten Fehlhaltungen.
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https://www.welt.de/gesundheit/article10100458/300-000-Kinder-leiden-unter-Rueckenschmerzen.html
https://www.lehrerfreund.de/schule/1s/kinder-rueckenschmerzen/3742
https://kinderorthopaedie.berlin/rueckenschmerzen/
http://www.vitamindelta.de/rachitis.html
https://www.kinderkrebsinfo.de/erkrankungen/index_ger.html
https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/was-ist-krebs/
http://www.medizinfo.de/annasusanna/osteoporose/knochenstoffw.htm
https://www.onmeda.de/g-kinder/skoliose-4191.html
https://www.apotheken.de/krankheiten/4462-wirbelsaeuleninfektionen