Faszien-Ratgeber – Definition, Symptome, Therapie

  Lesedauer: 20 min

by Roland Späht | 23.08.2018


Faszien: Die neu entdeckte Ursache für Rückenschmerzen

Unerklärliche Rückenschmerzen - sie werden als unspezifisch bezeichnet. Es kann also keine klare Ursache ermittelt werden. Hier rücken die Faszien in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Jedoch bringt sie immer noch kaum jemand Rückenschmerzen mit Faszien in Verbindung. Diesen Zusammenhang möchten wir Dir an dieser Stelle aufzeigen.


Wichtig!

Falls Du nach dem Lesen der Meinung bist, dass es ein fasziales Problem ist müssen wir Dir vorab noch was beichten. Du wirst viel Arbeit und Schmerzen erleiden bis das Ganze wieder richtig „flutscht“. Das Beseitigen von über Jahre hinweg verklebten, verfilzten und verkürzten Faszien ist leider keine Sache die von heute auf morgen geschieht. Schön wär´s!

Es wird Monate dauern, d.h. aber nicht, dass Du nicht nach bereits wenigen Anwendungen erste Erfolge verspüren wirst.

Was sind Faszien?

Bis heute wurde den Faszien bei Medizinern keine große Beachtung geschenkt. Erst in den letzten Jahren haben sie aufgrund der Forschung von Dr. Robert Schleip und Thomas Myers mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. 2007 fand der erste internationale Faszienkongress in Boston statt und wird nunmehr jährlich ausgetragen.

Die Faszien sind ein körperumspannendes und durchziehendes System was noch wenig erforscht ist. Diese hellen teileweise Millimeter dicken Gewebeschichten bestehen aus Kollagen, Elastin, verschiedene Zellen und Wasser um die Fasern herum.

Die Faszien sind ein körperumspannendes und durchziehendes System was noch wenig erforscht ist. Diese hellen teileweise Millimeter dicken Gewebeschichten bestehen aus Kollagen, Elastin, verschiedenen Zellen und Wasser. Dieses Wasser ist eine Art Schmiermittel, welches unseren Muskeln ermöglicht aneinander vorbei zu gleiten. Sie machen ca. 20 kg unseres Körpergewichtes aus und umhüllen unsere Muskeln, Sehnen und Organe wie eine Art Verpackungsmaterial.

Unsere Knochen, Bänder und Sehen bestehen ebenfalls aus diesem Bindegewebe. Die Faszien dienen als Bindeglied zwischen den genannten Strukturen. Die Faszienforschung spricht dabei von Tensigrität. Der Begriff beschreibt ein in sich arbeitendes Zugspannungsnetzwerk.

Der Begriff Tensegrität stammt ursprünglich aus der Architektur und steht für ein stabiles Stabwerk, welches mit Elementen wie Seile miteinander verbunden sind .Übertragen auf den menschlichen Körper beschreibt es eine Verbindung zwischen Knochen, Bänder, Sehnen und Faszien. Diese bilden Zusammen ein stabiles Spannungsnetzwerk.

Tensegrität steht für ein stabiles Spannungsnetzwerk aus Knochen, Bändern, Sehnen und Faszien.

Es verbindet sämtliche Körperstrukturen und hält sie an Ihrem Platz. Würde man dieses Gewebe aus dem Körper entnehmen, würde er in sich zusammen fallen. Die Knochen alleine reichen dabei als Stützstruktur bei weitem nicht aus.

Heute geht man sogar davon aus, dass die Wirbelsäule nicht alleine die Stützfunktion übernimmt sondern jeder Wirbel durch fasziale Strukturen in seiner Position gehalten wird und stützend wirkt. Ebenso hält es die Muskeln und die Organe an Ort und Stelle.

Eine weitere Funktion des Bindegewebes ist der Abtransport von Abfallstoffen über das lymphatische System. Außerdem spielt es für unser Immunsystem eine entscheidende Rolle, weil hier Immunzellen aktiv sind und für unsere Gesundheit sorgen. 

Die Faszien als Schmerzquelle. Mittlerweile werden sie mitunter als Hauptursache für Rückenschmerzen, vor allem bei chronischen Rückenproblemen anerkannt. Dabei muss der Schmerz aber nicht zwangsläufig von der Rückenfaszie – Faszia Thorakolumbalis ausgehen. Es ist durchaus möglich, dass Probleme an eine völlig anderen Stellen vorherrschen und dies dann Rückenschmerzen auslöst.

Die große Rückenfaszie wird heute als einer Hauptursachen für unspezifische Rückenschmerzen angesehen.

Die große Rückenfaszie – Faszia Thorakolumbalis

Das liegt daran, dass der aktuelle Forschungsstand davon ausgeht, dass sämtliche Faszien, die den Körper durchziehen in Linien miteinander verbunden sind. Und zwar von der Hand zum Arm, über die Schulter und bis hin zur Brust.

Genau wie Kopf bis Fuß und das Ganze auch noch spiralförmig. Dies bestätigt die Aussage, dass ein fasziales Problem an einer völlig anderen Stelle Schmerzen verursachen kann.

Wissenschaftlich ist es jedoch noch nicht hinreichend belegt, es wird aber daran geforscht. Dies erfolgt aktuell bei der sogenannten Myer´schen Rückenlinie. Anhand feinster Ultraschallmessungen wird die Bewegung der Faszien erfasst und Beweglichkeitsmessungen des Kopfes durchgeführt.

Einen weitereren Beleg liefern chirurgische Erkenntnisse bei Operationen. Dort wird immer wieder beobachtet, wie sich das Bindegewebe bewegt.

Hier ein einfaches Beispiel anhand einer Grapefruit und eines Stück Fleisches.

Ähnlich wie die Faszien bei unseren Muskeln trennt die weiße Haut das Fruchtfleisch voneinander ab.

Anhand einer Grapefruit kann eine Faszie leicht erklärt werden. Sie trennt die einzelnen Fruchtfleischkammern voneinander, bei unseren Muskeln.

Die tiefen Faszien umhüllen unsere Muskeln und lassen sie zwischeneinander gleiten.

Faszien sind die weiße Haut, die sich direkt am Muskelfleisch befindet

Anatomie der Faszien

Faszien setzen sich zusammen aus den sogenannten Fibroblasten und der sie umgebenden Matrix. Die Fibroblasten sind die Zellen des Bindegewebes und stellen die Kollagenfasern her, aus der die Matrix in großen Teilen besteht. Folglich sind sie für den Hauptbestandteil des faszialen Bindegewebes verantwortlich.

Sie sind mitunter dafür zuständig, dass sich offene Wunden, wie bei einer Schnittverletzung, wieder schließen. Diese Kollagenproduktion kann aber auch nachteilig sein. Wenn Menschen sich wenig bewegen, z.B.  bei einem gebrochen Bein, kommt es zu einer faszialen Bindegewebswucherung. Eine Überproduktion der Kollagenfasern findet satt. Dies kann im Extremfall dazu führen, dass die Faszien derart verhärten, dass es zu Kompressionen von Muskeln und Nerven kommt.

Dies zeigt, dass die Faszien fortlaufend in Bewegung und ständigen Änderungen unterworfen sind. Es findet ein kontinuierlicher Umbau statt, indem die Fibroblasten neues Kollagen und Fasern produzieren und verbrauchtes Gewebe abgebaut wird. Somit passen sie sich wie in einer Dauerschleife der aktuellen Lebenssituation an.

Die Fibroblasten produzieren Kollagenfasern und bilden daraus die sogenannte Matrix. Hinzu kommt Elastin und Gewebeflüssigkeit.

Eine Faszie besteht aus Kollagenfasern, Elastin und Fibroblasten

Entdeckung und Geschichte

Über viele Jahre hinweg waren die Faszien eher lästig und sind bei der Erforschung der menschlichen Anatomie dem Skalpell zum Opfer gefallen. Mittlerweile sind sie aus ihrem "Dornröschenschlaf" erwacht. Deswegen eine kleine Geschichte darüber:

  • Die ersten Ansätze für die Behandlung des Bindegewebes wurden bereits 2600 v. Chr. entwickelt. Dabei handelt es sich um klassische Massagetechniken, wie wir sie heute kennen.
  • Im 17. Jahrhundert wurde in China begonnen die Akupunktur und Akupressur zur Behandlung von bindegewebigen Spannungspunkten einzusetzen. Wobei die Akupunkturpunkte selbst bereits 200 v. Chr. Ihre schriftliche Erwähnung fanden.
  • 1885 wurde von Taylor Swift in den USA die Osteopathie begründet mit den ersten Faszien-release-Techniken.
  • 1929 wurde die erste Bindegewebsmassage von Elisabeth Dicke in Deutschland begründet.
  • Ida Rolf entwickelt 1950 die heute noch gängige manuelle Therapie bei faszialen Schmerzen: „Rolfing“.
  • 1991 stellt Stephen Typaldos, ein US-amerikanischer Notfallmediziner und Osteopath das Fasziendistorsionsmodell vor.
  • Dr. Robert Schleipp promoviert 2006 mit seiner Dissertation über die aktive Faszienkontraktilität.
  • 2007 erster internationaler Faszienkongress an der Harvard Medical School in Boston.

Arten von Faszien

In unserem Körper befinden sich 3 verschiede Arten von Faszien mit unterschiedlichen Aufgaben und Eigenschaften.

Oberflächliche Faszien

Die oberflächlichen Faszien befinden sich direkt unter der Haut im sogenannten Unterhautgewebe und bestehen aus einem lockeren Bindegewebe und Fettgewebe. Ebenso umschließen sie Organe, Drüsen, neurovaskulären Leitbahnen und übernehmen die Pufferung der Lymph-, Blut- und Nervenbahnen.

Tiefe Faszien

Die tiefen Faszien sind dicht und faserreich. Sie umhüllen unsere Muskeln und Muskelfasern wie "die Pelle die Wurst". Auch die Knochen, Nervenbahnen und Blutgefäße des Körpers werden mit einer Art weißlichen Haut durchdrungen und umschlossen.

Beispiele für tiefe Faszien sind unter anderem:

  • Sehnenplatten (große, flächige Faszien aus Bindegewebe wie z.B. an der Fußsohle (Plantarfaszie),
  • Bänder, Sehnen,
  • Gelenkkapseln,
  • Muskelsepten – Faszien zwischen zwei Muskeln
Viszerale Faszien
Der Herzbeutel ist eine Faszie welche das Herz schützt und ihm eine gewisse Bewegungsfreiheit erlaubt.

Der Herzbeutel ist ebenfalls eine Faszie und bietet Schutz und Bewegungsfreiheit für das Herz

Die Aufhängung und Einbettung der inneren Organe in Bindegewebe übernehmen die viszeralen Faszien. Bekannte Vertreter dieses Faszientypes sind:

  • die Hirnhaut,
  • der Herzbeutel,
  • das Brustfell - umhüllt die Lunge und überzieht die Brusthöhle,
  • das Bauchfell – überzieht den Bauchraum und die dort befindlichen Organe

Das Fasziendistorionsmodell

Das Fasziendistorsionsmodell , kurz FDM, beschreibt „Störungen innerhalb der Faszien des Bewegungsapparates“ und wurde 1991 vom US-amerikanischen Osteopathen Stephen Typaldos vorgestellt. Hinter dieser wissenschaftlich noch nicht belegten Theorie werden 6 verschiedene Fasziendistorsionen vermutet, die weltweit wiederholbare Mustern folgten.

Nach dem FDM werden die Fasziendistorsionen folgendermaßen beschrieben:

  • Tektonische Fixation: Verlust der Gleitfähigkeit der faszialen Schichten,
  • Triggerband: Kalkablagerungen, Verdrehung oder Aufspaltung von Faszienschichten,
  • Hernierter Triggerpunkt: unterhalb liegendes Gewebe „durchbricht“ die darüber liegende Faszie,
  • Zylinderdistorsion: Verhakung der zylindrischen, oberflächlichen Faszien,
  • Kontinuumdistorsion: Gewebeverschiebung im Übergang zwischen zwei unterschiedlichen Gewebetypen, z.B. Sehne zu Knochen,
  • Faltdistosrion: Verdrehung von Faltfaszien durch Zug oder Druck und Rotation.

Aufgaben von Faszien

Die Faszien haben viele verschiedene Aufgaben im menschlichen Körper und spielen eine fundamentale Rolle für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen. Sie sind essenziel für die Funktionsfähigkeit des Körpers und dessen Gesundheit.

  • Stützfunktion
    Der Körper würde ohne die stützende Funktion der Faszien in sich zusammenfallen, da die Knochen dies nur zu einem gewissen Grad übernehmen. Somit sind sie als „Träger“ der körperlichen Strukturen unverzichtbar.
  • Schutzfunktion
    Die Faszien geben der Muskulatur bei ihrer täglichen Arbeit halt und schützt sie. Zudem unterstützen sie sie bei der muskulären Kraftübertragung. Außerdem schützt sie uns vor Verletzungen bei der Einwirkung von äußeren Kräften.
  • Schmerzfunktion
    Die Faszien sind stark mit Schmerzrezeptoren durchzogen und bilden dadurch ein großes Sinnesorgan, das Veränderungen im Körper registriert. Es liefert uns den manchmal sehr unangenehmen „Warnschmerz“.
  • Verbindungsfunktion
    Die Faszien verbinden alle Körpersysteme wie Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder, Muskeln, Gefäße, Nerven und das hormonelle System miteinander. Somit ergibt sich ein körperumspannendes System aus Bindegewebe was alles zusammen hält.
  • Transportfunktion
    Das Bindegewebe schwimmt in einer 70%-wasserhaltigen Flüssigkeit wo der gesamte Stoffaustausch stattfindet. Bei Bewegung reagiert das Bindegewebe wie ein Schwamm aus dem diese Flüssigkeit ausgepresst wird und sich bei Entlastung wieder vollsaugt. Dabei findet ein Austausch von Abfall- und Nährstoffen statt.
  • Heilungsfunktion
    Die Fibroblasten sind in der Lage durch eine Überproduktion von Kollagen Wunden zu schließen.
  • Immunsystem
    In den Faszien befinden sich die Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems. Diese nehmen alles auf was schädigend wirkt wie z.B. tote Zellen, Bakterien oder Viren.

Symptome

Verklebte Faszien lösen Schmerzen aus und das an den unterschiedlichsten Stellen des Körpers. Dadurch, dass das Bindegewebe ein körperumspannendes System ist treten häufig Schmerzen in entfernten Bereichen des Körpers auf. Es können Rückenschmerzen entstehen obwohl an einem völlig anderen Punkt auf der
Myer´schen Rückenlinie ein fasziales Problem vorliegt.

Charakteristisch sind auch Bewegungseinschränkungen und Fehlhaltungen aufgrund der verklebten Faszien. Häufig treten die Schmerzen nach dem Aufstehen oder langem Sitzen auf und gehen nach leichten Bewegungen wieder zurück. Mit eintretender Ruhephase treten die Schmerzen dann meist wieder auf.

Welche Faszien können Rückenschmerzen auslösen?

Die Myer´sche Rückenlinie zeigt auf wie der fasziale Verbund rückenseitig (dorsal) aufgebaut ist. Somit können z.B. Kreuzschmerzen von den

Die Myer´sche Rückenlinie verläuft dorsal von der Augenbrauenwulst bis zur Plantarfaszie.

Die Myer´sche Rückenlinie verläuft von der Augenbrauenwulst bis hinunter zur Plantarfaszie der Fußsohle.

  • Fußgewölben (Plantarfaszie),
  • Knien,
  • Hüften oder
  • Schultern

ausgelöst werden.

Der Grund dafür ist, dass fasziale Spannungen sich durch diesen Verbund in andere Körperbereiche übertragen. Entsteht ein „Spannungsungleichgewicht“ kommt es zu übertragenen Schmerzen in andere Körperregionen.

Natürlich können Schmerzen auch direkt von der großen Rückenfaszie – Faszia Thorakolumbalis, ausgelöst werden. Sie ist eine der wichtigsten Faszien im menschlichen Körper. Sie spielt eine wichtige Rolle für Bewegung, den Gang und wird aktuell als eine der wichtigsten Ursachen von unspezifischen Rückenschmerzen eingestuft.

Weitere Symptome

Neben Schmerzen können verfilzte, verkürzte und verhärtete Faszien Symptome auslösen, die nicht direkt mit ihnen in Verbindung gebracht werden.


Ursachen

Verklebte Faszien resultieren aus einer Überproduktion von Kollagen durch die Fibroblasten.

Warum verkleben Faszien?

Es existieren zwei Hauptgründe für verklebte Faszien. Zum einen ist es mangelnde Bewegung und zum anderen sind es Mikrotraumen. Beides führt zu einem „zu viel“ an Kollagen und somit zu Verhärtungen, Verklebungen und einer verminderten Gleiteigenschaft der Bindegewebsschichten.

Bewegung stimuliert unsere Faszien, dies ist auch zwingend notwendig um sie „geschmeidig“ zu halten und Verklebungen zu vermeiden. Ein Beispiel liefert hier die Lendenfaszie im unteren Rücken. Sie verbindet die Schultern mit der Hüfte und besteht aus zwei Schichten. Diese sollten sich bei einer Beugung des Rückens um bis zu 65% ihrer Länge bewegen können. Bei Patienten mit Rückenschmerzen wurde häufig beobachtet, dass die Gleitfähigkeit dieser Schichten um bis zu 50% reduziert ist.

Zu wenig Bewegung

Bewegung stimuliert unsere Faszien, dies ist auch zwingend notwendig um sie „geschmeidig“ zu halten und Verklebungen zu vermeiden. Ein Beispiel liefert hier die Lendenfaszie im unteren Rücken. Sie verbindet die Schultern mit der Hüfte und besteht aus zwei Schichten. Diese sollten sich bei einer Beugung des Rückens um bis zu 65% ihrer Länge bewegen können. Bei Patienten mit Rückenschmerzen wurde häufig beobachtet, dass die Gleitfähigkeit dieser Schichten um bis zu 50% reduziert ist.

Wie lässt sich das erklären?

Aufgrund fehlender Bewegung wird zu viel Kollagen produziert und die Oberflächen der Faszien rauhen sich auf. Dadurch entsteht Reibung zwischen den Schichten, was Schmerzen auslöst.

Was passiert nun bei Bewegung mit den Faszien?

Die Fibroblasten dehnen sich um bis zu 200% aus und senden Signale, die das Gewebe entspannen. Im Umkehrschluss regeln sie die Spannung des Bindegewebes. Akupunktur und aktives Stretching haben eine entspannende Wirkung auf die Fibroblasten und somit auf das verklebte Gewebe.

Ein weiterer Aspekt ist die Fähigkeit der Bindung von Wasser. Abhängig vom Alter besteht das Bindegewebe zu 70% aus Wasser. Während die eine Art von Fibroblasten Kollagen produziert, stellt die Andere Hyaluron her. Dieses speichert Wasser in den Zellen. Im Falle der Faszien bzw. des Bindegewebes führt ein Mangel zu weniger Flüssigkeit im Gewebe und somit ebenfalls zu einer Aufrauhung Ihrer Oberflächen.

Man kann daraus schlussfolgern, je weniger Hyaluron vorhanden ist, desto weniger Wasser, umso schlechter die Beweglichkeit. Per Ultraschall ist dieses sogar im Gewebe messbar. Wird durch Bewegung frisches Hyaluron produziert erfolgt ein „Wasseraustausch“ im Bindegewebe. Die Gleitfähigkeit verbessert sich.

Mikrotraumen
Die Sehnen sind ebenfalls ein fasziales Gewebe. Durch ständige Überlastung entstehen immer wieder Mikrotaumen. Das führt zu Vernarbungen und Verhärtungen.

Ein Tennisarm entsteht durch immer wieder kehrende Mikrotraumen an den Sehnenansätzen.

Mikrotraumen sind minimalst kleine Gewebeschädigungen, die der Körper problemlos heilt. Herrschen aber Umstände, die solche Verletzungen immer wieder auslösen, führt dies aufgrund von ständigen lokalen Entzündungsreaktionen zu Verhärtungen, Verklebungen und geringerer Gleitfähigkeit der faszialen Schichten.

Das Ergebnis sind Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit.

Solche Mikrotraumen entstehen bei,

  • Dauerhaften Fehlbelastungen – langes Sitzen, nicht ergonomische Arbeitshaltung
  • Überlastung beim Sport vor allem bei haltender Muskelarbeit.

Gerade die große Rückenfaszie ist sehr dicht mit hoch sensiblen, leicht reizbaren Schmerzrezeptoren versehen. Dies führt zu einer schnellen Schmerzreaktion bei Reizungen.

Stress

Der Faktor Stress trägt wesentlich dazu bei, dass Faszien Schmerzen verursachen. Dabei wird der Botenstoff TGF-β (transforming growth factor) freigesetzt, der die Faszien sich langsam und dauerhaft zusammenziehen lässt. Dies führt zu einer Verhärtung der muskelumhüllenden Faszien.

Zwar entstehen keine Verklebungen aber dafür Verhärtungen. Warum? In den faszialen Strukturen wurden sympathische Nervenfasern gefunden, die direkt vom Sympathikus angesteuert werden und bei Stress zu einer Kontraktion von Blutgefäßen führen. Dies könnte erklären, warum Betroffene dann stärker unter Rückenschmerzen leiden.

Chronische myofasziale Rückenschmerzen in Zusammenhang mit Stress, psychischen Traumatisierungen oder traumatischen Erlebnissen wurden bei Untersuchungen der Universitätsklinik Heidelberg bestätigt. Einer Studie zu Folge bei der 8000 Rückenschmerzpatienten untersucht worden sind. Sind mehr als doppelt so viele Menschen mit Depressionen von chronischen mayofaszialen Rückenschmerzen betroffen wie ohne.

Solche Patienten nehmen Schmerz anders wahr. Besonders sich wiederholender Rückenschmerz prägt sich stärker ein. Man könnte die Annahme treffen, dass fasziale Schmerzen besonders schnell im Schmerzgedächtnis chronifizieren.


Warum können Faszien Schmerzen auslösen?

Die Faszien selbst sind dicht mit Nozirezeptoren durchzogen. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese deutlich schmerzempfindlicher sind als die der Muskeln. Sind nun Faszien verklebt oder aufgerauht entsteht Zug und Reibung zwischen den Schichten, was einer mechanischen Belastung gleichkommt.

Die Nervenenden reagieren darauf mit Signalen, die an das Gehirn weitergeleitet werden. Wir nehmen dies dann als Schmerz wahr. Ebenso werden Entzündungsprozesse dadurch in Gang gesetzt, die zu noxischen Reizen führen und Schmerzen verursachen.

Eine weitere Möglichkeit sind eingeklemmte Nerven. Durch Verfilzungen, Verdickungen oder Verhärtungen kann es zu komprimierten Nerven durch die Faszien kommen.

Somit lässt sich sagen dass die Faszien, weil sie

  • sehr dicht mit Nerven durchzogen sind und
  • empfindliche Verbindung zum Rückenmark haben

eine wichtige Rolle bei den weichteilbedingten Rückenschmerzen haben.

Wichtig!

Das Ergebnis ist, dass durch zu wenig Bewegung ein „zu viel“ an Kollagen und ein „zu wenig“ an Hyaluron produziert wird. Dies verringert die Gleitfähigkeit der Faszien, es kommt zu mechanischen Reizen und verursacht, durch die hochsensiblen Rezeptoren, Schmerzen.


Diagnose

Wichtig bei der Behandlung von Schäden an den Faszien ist eine ganzheitliche Diagnose. Das bedeutet, dass Faszien, Muskeln, Organe, Gelenke und Nerven als Verbund betrachtet werden müssen.

Das Patientengespräch steht hier an erster Stelle der ToDo-Liste. Gezielte Fragen nach

  • der Krankheitsgeschichte,
  • dem Zeitpunkt der Entstehung der Schmerzen,
  • Vorerkrankungen

Als nächstes sollte die Haltung des Patienten untersucht werden. Ziel ist es Schonhaltungen oder allgemeine Fehlhaltungen zu erkennen. Denn gerade diese verursachen verkürzte und gedehnte Stellen am Körper, was zu Verklebungen und Vernarbungen des Bindegewebes führen kann. Als Beispiel kann der Rundrücken genannt werden. Er verursacht überdehnte Faszien und Muskeln im ober Rücken. Auf der anderen Seite verkürzen die myofaszialen Strukturen in der Brust.

Hochsensible Ultraschallgeräte sind mittlerweile in der Lage die Gleiteigenschaften von Faszien zu messen.

Mittels hochsensiblen Ultraschallgeräten ist es mittlerweile möglich die Rückenfaszie sichtbar zu machen

Durch Abtasten (Palpation) des Rückens werden Verdickungen oder Verspannungen ermittelt. Beim Vorbeugen (Flexion) werden die Dornfortsätze des Rückens geprüft. Im Normalzustand bewegen sich diese auf der kompletten Länge der Wirbelsäule auseinander.

Ist die große Rückenfaszie betroffen verharren diese nahezu in Ihrer Position. Des Weiteren sollten durch gezielten Druck auf bestimmte Punkte schmerzhafte Bereiche identifiziert werden.

Eine Bewegungsanalyse ist der letzte Schritt der körperlichen Untersuchung. Dabei wird geprüft ob Bewegungseinschränkungen vorhanden sind und welche Bewegung ab welchem Grad Schmerzen bereitet.

Bei vermuteten faszialen Problemen stehen heute hochsensible Ultraschallgeräte zur Verfügung, die die Faszien sichtbar machen und vermessen können. Anhand dessen ist es ebenfalls möglich die Gleiteigenschaften der faszialen Schichten zu messen.


Therapie

Was ist zu tun um die Faszien wieder in Schwung zu bringen? Es gibt mehrere Möglichkeiten der Faszientherapie.

Schnelle Hilfe

Eine schnelle Linderung von faszialen Schmerzen kann Wärme liefern. Mit jedem Grad Celsius, welches sich das Gewebe erhitzt, steigt die Enzymaktivität um 10% und somit die Stoffwechselaktivität. Darüber hinaus steigert es die Durchblutung was in dieser Kombination die Versorgungen mit Nährstoffen und den Abtransport von Abfallstoffen verbessert.

Die Faszien werden „geschmeidiger“ und elastischer, gleichzeitig nimmt die Viskosität der Gewebeflüssigkeit ab. Die Verspannungen der Muskulatur und die Schmerzempfindlichkeit der Nerven werden verringert. Neben einem heißen Bad, einem Saunagang oder einer Wärmeflasche gibt es weitere Möglichkeiten sich „aufzuheizen“. Mehr dazu im Artikel über „Wärmetherapie“.

Das Faszientraining beinhaltet drei Komponenten. 1. Die Faszienrollmassage mit Rolle und Bällen; 2. Dehnübungen statisch und dynamisch; 3. Schwingübungen

Drei Bestandteile des Faszientrainings: Faszienrollmassage, Dehnübungen und Schwingübungen

Was ist Faszientraining?

Die Rollmassage ist ein zentrales Element im Faszientraining. Verklebte und verhärtete Faszien werden gelockert und aufgeweicht. Außerdem wird das Gewebe besser durchblutet und die Gewebeflüssigkeit wird herausgedrückt. Somit verbessern sich die Zufuhr von Nähr- und der Abtransport von Abfallstoffen.

Bei regelmäßiger Anwendung von ca. 5 Minuten täglich und anschließenden 5-minütigen Dehnübungen können langfristig Verklebungen beseitigt und nachhaltig verhindert werden. Zu erwähnen ist, dass zu Beginn des Faszientrainings der Vorgang des Rollens mit teilweise starken Schmerzen verbunden ist. Über die Wochen hinweg sollten diese jedoch zurückgehen. Falls nicht bzw. wenn nach dem Training weiterhin Beschwerden verbleiben sollte ein Physiotherapeut aufgesucht werden um Verletzungen durch falsches Training auszuschließen.

Übungen mit der Faszienrolle und -bällen sowie passende Dehn- und Schwingübungen für den Rücken findest Du in unserer Rubrik Faszientraining

Die Faszienrolle

Als Trainingsgerät für eine Faszienrollmassage eignen sich natürlich Faszienrollen und –bälle. Diese sind in verschiedenen Größe, Härtegraden und Formen erhältlich. Wenn Du wissen möchtest welche Faszienrolle und Übungen für dich geeignet sind empfehlen wir Dir die Rubrik über Faszientraining.

Bewegung

Bewegung regt die Fibroblasten an neues Kollagen zu produzieren und lösen so verfilzte Faszien. Jedoch kann es bis zu einem Jahr dauern bis verklebtes Gewebe sich vollständig regeneriert. Beim Sport kommt es auch auf einen gut abgestimmten Rhythmus zwischen Belastung und Regeneration an. Zwei bis drei Tage Pause zwischen den Trainingseinheiten regen die Fibroblasten an neues Kollagen zu bilden.

In einer Studie wurden über 200 Probanden mit Rückenschmerzen verschiedenen Linderungsprogrammen unterzogen. Die Gruppen mit Yoga und Gymnastik erreichten nach drei Monaten eine Schmerzlinderung von 55%. Im Vordergrund dabei sind die intensiven Dehnübungen.

Rolfing

Das Rolfing hat die gleichen Effekt wie die Faszienrollmassage. Mittels eines langsamen, stetigen und druckhaften Abstreifen des Gewebes und gezielten Griffen wird die Flüssigkeit aus dem Bindegewebe gedrückt. Anschließend füllt sich das Bindegewebe wieder mit Wasser sogar mehr als zuvor. Bei diesem Prozess werden Entzündungsstoffe ausgetauscht und das Gewebe gereinigt. Zusätzlich können so Verklebungen durch den Druck beseitigt werden.  Ebenso werden dabei beruhigende Botenstoffe an das vegetative Nervensystem ausgesendet.

Was bringt Faszientraining bei Leistungssportlern?

Faszientraining bei hoher sportlicher Aktivität (3 – 4 mal die Woche) reduziert die Gefahr von Überlastungschäden.

Weitere Faszienbehandlungen

Neben Bewegung und Faszientraining gibt es durchaus weitere wirksame Behandlungsmöglichkeiten, die an dieser Stelle erwähnt werden sollten.

Akupunktur
Akupunktur ist ein aus der traditionellen chinesischen Medizin stammendes Heilverfahren

Die Akupunktur ist mittlerweile ein anerkanntes Therapieverfahren bei verklebten Faszien

Akupunktur ist eine wirksame Behandlungsmethode gegen verklebte Faszien. Beim Einstechen der Nadel „wickeln“ sich die Kollagenfasern um die Nadel.

Dabei reagieren die Fibroblasten trotz einiger Zentimeter Entfernung mit einer Ausdehnung auf den Einstich und das Gewebe entspannt.

Zusätzlich wird noch ein Botenstoff namens ATP (Adenosintriphosphat) freigesetzt. Dieser wird dann innerhalb von kurzer Zeit zu Adenosin abgebaut welches ein natürliches Schmerzmittel ist.

Diese Kombination führt innerhalb kurzer Zeit zu einer Schmerzlinderung.

EMDR-Therapie

Liegen chronische myofasziale Rückenschmerzen aufgrund eines traumatischen Erlebnisses vor hat sich die sogenannte EMDR-Therapie als erfolgsversprechend herauskristallisiert. Dabei wird der Patient vom Therapeut gebeten schnelle Augenbewegungen durchzuführen z.B. durch verfolgen der Hand. Das soll helfen die Erlebnisse zu verarbeiten. Studien haben gezeigt, dass ca. 20% der Behandelten schmerzfrei waren und bei ca. 50% eine deutliche Besserung eingetreten ist.

Entspannung ist wichtig

Training allein ist in vielen Fällen nicht ausreichend. Wer einen stressigen Alltag hat braucht neben dem Training einen weiteren Ausgleich. Wie bereits erwähnt ziehen sich die Faszien bei Stress zusammen und können verhärten. Um dem entgegenzuwirken ist eine Kombination aus der Anwendung einer Akupressurmatte und progressiver Muskelentspannung hilfreich.

Bei der Anwendung werden Glückshormone freigesetzt, die Schmerzen lindern, ein Wohlgefühl erzeugen und somit zu einer Entspannung führen. In Kombination mit einer progressiven Muskelentspannung sind das alles Faktoren, die positiv auf kontrahierte Faszien einwirken, sie entspannen und einem Verhärten von Faszien vorbeugen können.

Weitere positive Effekte durch die Anwendung einer Akupressurmatte sind eine Kombination aus Wärmetherapie und der Faszienrollmassage. Durch die Nadelstimulation wird die Durchblutung angeregt, die Gewebetemperatur steigt und die Zuführung von Nährstoffen sowie der Abtransport von Abfallstoffen wird verbessert.

Während mit der Matte eine flächige Stimulation stattfindet können natürlich auch gezielt einzelne Akupressurpunkte stimuliert werden. Dies kann in Selbsttherapie erfolgen oder Du besuchst einen Therapeuten. Die Akupressur bietet hier zwei Punkte zwischen Kniescheibe und Schienbein, die einen Stressabbau fördern. Gitterpflaster bieten Dir die Möglichkeit dies in Eigentherapie zu tun.

Osteopressur

Eine schnelle Schmerzlinderung bei verkürzten Faszien liefert die sogenannte Osteopressur. Dabei werden die Golgi-Sehnenorgane künstlich durch festen Druck stimuliert. Dies hat unmittelbar eine Entspannung der myofaszialen Strukturen zur Folge, was zu einer schnellen Schmerzlinderung führt. Wird nun in Kombination ein Faszientraining durchgeführt kann mit der Zeit eine Schmerzlinderung oder –freiheit erreicht werden.

Operativ

Die vermutlich schlechteste Alternative. Jedoch ist es manchmal notwendig, wenn gedrückte Nerven starke Schmerzen bereiten. Somit besteht die Möglichkeit die Verklebungen chirurgisch mittels eines endoskopischen Eingriffs zu entfernen.

Wichtig!

Auch bei der Faszientherapie hat sich der multimodale Ansatz bewährt. Eine Kombination aus Bewegung, Dehnung, Faszienrollmassage, Akupunktur und Entspannung führt schneller zum gewünschten Ergebnis.


Faszienverklebung vorbeugen

Die Formel um Faszienverklebungen im Rücken vorzubeugen ist relativ einfach. Sie heißt: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Nur ausreichendes Training verhindert das Verfilzen. Weitere Maßnahmen zur Prävention sind Vermeidung von Überlastungen durch eine richtige Haltung und unsere Ernährung trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei.

Haltung

Richtig Sitzen ist schon die halbe Miete, versuche aufrecht zu sitzen und die natürliche Lordose (Wirbelsäulenkrümmung) im unteren Rücken beizubehalten. Dies ist nicht immer ganz leicht, vor allem wenn man beruflich viel Zeit am Schreibtisch verbringt.

Lordosenstützen oder Keilkissen bieten den nötigen "Rückhalt" um eine natürliche Sitzhaltung auch dauerhaft beizubehalten. Dies entstresst die Muskulatur und die Faszien und vermeidet eine Überbeanspruchung.

Im Alltag ist es wichtig auf die richtige Haltung zu achten. Das verhindert Überlastungen der Muskulatur und falsche, unnatürliche Bewegungen. Dadurch kann man Wirbelblockaden vorbeugen.

Die richtige Haltung beim Sitzen oder Heben beugt einer Wirbelblockade vor

Auch die Verwendung von orthopädischen Schlafkissen mit hoher Stützkraft helfen die faszialen Strukturen im Hals- und Nackenbereich zu entspannen.

Ebenso gehört das richtige Heben von schweren Gegenständen zu einem wichtigen Verhalten um den unteren Rücken zu schonen. Langfristig führt das vor allem bei körperlich anstrengenden Berufen zu überbeanspruchten Faszien, Bändern und Muskulatur.

Hierbei gelten folgende Grundsätze:

  • Das Gewicht vor dem Anheben prüfen,
  • Halte die Last so nahe wie möglich am Körper,
  • Hebe die Last mit einem geradem Rücken und aus der breitbeinigen Hocke vom Boden,
  • Immer den ganzen Körper mit der Last drehen und niemals nur den Oberkörper,
  • Bei Arbeiten am Boden auf einen geraden Rücken achten, hier können Bandagen helfen.
Bewegung und Sport

Um gar nicht erst in die Situation von verklebten Faszien zu kommen sind folgende Aktivitäten sinnvoll:

Dehnen – Fascial Stretch
Die Dehnung der Faszien ruft eine Entspannungsreaktion hervor. Neben dem klassischen Haltungsdehnen ist auch dynamischen Dehnen wichtig.

Federn - Rebound Elasticity
Mit Seilspringen oder dem klassischen Hampelmann trainiert man die elastische Speicherfähigkeit der Faszien.

Beleben – Fascial Release
Hier kommt die Faszienrolle oder Faszienbälle zum Einsatz. Durch Druck wird ein Austausch der Gewebeflüssigkeit durchgeführt sowie Verspannungen und Verklebungen gelöst.

Entsprechende Übungen findest Du bei uns in der Rubrik Faszientraining.

Ernährung

Entzündungshemmende und antibakterielle Lebensmittel helfen bei der Regeneration der Faszien.

Wasser mit einem hohen Mineralstoffgehalt

  • Magnesium ist wichtig für die Zellregeneration
  • Kalzium verbessert den Stoffwechsel
  • Kalium
Wasser mit einem hohen Mineralgehalt, Ingwer als Entzündungshemmer, Knoblauch als natürliches Antibiotikum und Vitamin C als Anrger zur Kollagenbildung. Fertig ist das Fasziengetränk.

Ein täglicher Cocktail aus Wasser, Ingwer, Zitrone und Knoblauch lässt die Faszien besser regenerieren

In Ingwer oder Galgant ist Gingerol enthalten und wirkt entzündungshemmend. Frisch gepresster Knoblauch, keine Angst Ingwer und Galgant neutralisieren Knoblauchgeruch, ist Alliin drin, eine Aminosäure. Diese braucht ca. 10 Minuten um sich zu aktivieren, deshalb den Knoblauch pressen bzw. schneiden und stehen lassen. Aus dieser Aminosäure wird dann Alicin und ist ein natürliches Antibiotikum.

Vitamin C ist ebenfalls wichtig, weil es unter anderem zu einer normalen Kollagenbildung beiträgt.

Hier ein ganz einfaches Rezept:
Wasser mit einem hohen Mineralstoffgehalt, etwas Ingwer rein, eine Scheibe Zitrone hinzu, etwas Knoblauch hineinpressen und schon hat man einfaches Getränk um die Regeneration der Faszien zu verbessern.

Wichtig!

Falls Du Dir nach dem durchlesen des Artikels nicht sicher bist, ob es nun wirklich ein fasziales Problem ist oder nicht, kannst Du in der Artikeln Muskelverspannungen oder Triggerpunkte weitere Informationen rund um den myofaszialen Schmerz holen.

Zusammenfassung

In den letzten Jahren ist ein großer Hype rund um das Thema Faszien entstanden. Daraus ist ein ganzer Industriezweig mit Übungen, Geräten und Ratgebern hervorgegangen. Die Wirkweise und Zusammenhänge der Faszien im Körper sind aber noch nicht vollständig erforscht und werden wissenschaftlich viel diskutiert.

Was viele Studien aber belegen ist, dass die Faszien sehr wichtig für unsere Gesundheit sind und dass es bei einer Nicht-Beachtung zu einem schmerzhaften Ergebnis führen kann. Gerade bei Rückenschmerzen rückt die große Rückenfaszie bzw. die Myer´sche Rückenlinie  immer mehr in den Mittelpunkt.

Durch mangelnde Bewegung und Überbeanspruchung kommt es zu Verklebungen sowie Verfilzungen des faszialen Bindegewebes. Das Ergebnis sind Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, da die Faszien sehr stark mit hochsensiblen Nerven durchzogen sind.

Die Therapie von verklebten Bindegewebsschichten beinhaltet hauptsächlich Faszientraining mit Bewegung, Dehnung und eine Faszienrollmassage. In Kombination macht es das alles wieder geschmeidiger, verbessert den Stoffwechsel und reduziert die „Reibung“ zwischen den myofaszialen Strukturen. Entspannung ist ebenfalls eine wichtige Komponente, da erwiesenermaßen durch Stress das Bindegewebe sich zusammenzieht und auf Dauer verhärten kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Prävention von verklebten Faszien mit wenig Aufwand pro Tag möglich ist. Nach der Entstehung von Schmerzen ist es ein langwieriger und schmerzhafter Weg wieder den „Normalzustand“ zu erreichen.


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