Schleudertrauma – HWS-Distorsion

  Lesedauer: 15 min

by Roland Späht | 16.06.2018


Schleudertrauma: Verletzungen der Halsstrukturen

Das Schleudertrauma ist eine typische diagnostizierte Verletzung nach einem Auffahrunfall. Durch den Aufprall werden Bänder, Sehnen und Muskeln des Halses stark gedehnt und gestaucht, was zu Zerrungen und Überdehnungen führen kann. Es dauert manchmal bis zu 72 Stunden bis die ersten Symptome nach dem Unfall eintreten. Wichtig ist es schnell einen Arzt aufzusuchen um eine Chronifizierung zu vermeiden.


Was ist ein Schleudertrauma?

Ein Schleudertrauma oder auch HWS-Distorsion genannt wird meist durch einen Autounfall, typischerweise bei einem Front- oder Heckaufprall, verursacht und tritt innerhalb von 72 Stunden auf. Dabei werden durch die ruckartige Bewegung des Kopfes, Muskeln und Bänder im Bereich des Halses stark überstreckt bzw. gestaucht. Im Fachjargon wird dieses Ereignis Akzeleration-Dezeleration-Mechanismus genannt.

Ein Schleudertrauma oder auch HWS-Distorsion genannt wird meist durch einen Autounfall typischerweise bei einem Front- oder Heckaufprall verursacht und tritt innerhalb von 72 Stunden auf. Dabei wird durch die ruckartige Bewegung des Kopfes, Muskeln und Bänder im Bereich des Halses stark überstreckt bzw. gestaucht.

Ein Schleudertrauma wird meist durch einen Autounfall typischerweise bei einem Front- oder Heckaufprall verursacht

Dies äußere Einwirkung von Kräften führt zu Zerrungen, Überdehnung bzw. Stauchungen.  In den allermeisten Fällen heilt ein Schleudertrauma folgenlos aus. Nach einer Quebecer Studie erholen sich 85% der Betroffenen nach sechs Monaten und 97%nach 12 Monaten.

In weiteren Studien wurde allerdings ermittelt, dass ca. 10% der Betroffenen auch nach 12 Monaten weiterhin über konstante Schmerzen klagen. Hierzu gehören neben Kopf- und Nackenschmerzen, Einschränkungen der Beweglichkeit auch Tinnitus und Schwindelanfälle sowie Schlafstörungen. Solche Fälle sind dann nur schwer therapierbar.

Quebec-Klassifikation

Die Quebec-Klassifikation ist eine gängige Einteilung von 1995 der Quebec-Task-Force, die den Schweregrad des Schleudertraumas einteilt.

Grad

Symptome drei Tage nach dem Unfall

QTF 0

keine Beschwerden

QTF 1

Nackenschmerzen oder steifer Nacken, Schmerzen

QTF 2

Grad 1 + Befunde muskulöser Art oder an der Wirbelsäule selbst
(z. B. Bewegungseinschränkungen, Druckschmerzempfindlichkeit, Blockaden)

QTF 3

Grad 2 + neurologische Befunde
(z. B. Verminderung der Nervenleitgeschwindigkeit, Lähmungserscheinungen, Taubheit)

QTF 4

Grad 3 + Frakturen, Dislokationen (Wirbelverschiebungen), Rückenmarkschädigungen)

Befundorientierte Schweregradeinteilung

Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen ist eine befundorientierte Schweregradeinteilung zu bevorzugen. Diese beruht auf Erfahrungen der behandelnden Ärzte und dem Heilungsverlauf der Patienten. Ausschlaggebend für die Einteilung waren festgestellten Schädigung anhand bildgebender Verfahren und den Auswirkungen der psychischen Belastungen.

  • GRAD 0

  • GRAD 1

  • GRAD 2

  • GRAD 3

GRAD 0

  • Verletzung: Keine
  • Symptom: stressbedingte Muskelverspannung
  • Kernspin: ohne Befund
  • Therapie: Enddramatisierung
  • Dauer Arbeitsunfähigkeit: -
  • Dauerschaden: -
  • Minderung Erwerbstätigkeit: -
  • Verletz-ung

    Symptom

    Kernspin

    Therapie

    Dauer Arbeits-unfähig-keit

    Dauerschaden

    Minderung Erwerbs-fähigkeit

    Keine = Grad 0

    stressbedingte Muskel-verspannungen

    ohne Befund

    Enddrama-tisierung

    -

    -

    -

    Funktionell = Grad I

    Steifer Nacken

    Schwellung durch Zerrungen der Muskeln und Bänder

    Schmerzmittel

    -

    -

    -

    Mikro-strukturell = Grad II

    Bewegungs-schmerz

    Einblutungen durch Muskel- und/oder Bänderrisse

    Schmerzmittel, Physiotherapie

     bis zu zwei Wochen

    geringes Risiko

    0% - 10%

    Makro-strukturell = Grad III

    Schmerzen auch ohne Bewegung, evtl. neurologische Befunde

    Knochenprellung, Quetschungen

    abhängig vom Befund

    abhängig vom Heilungs-verlauf

    abhängig vom Befund

    abhängig vom Befund


    Symptome

    In den meisten Fällen treten die Symptome erst Stunden nach dem auslösenden Ereignis auf. Sie erreichen ihr Maximum nach ein bis drei Tagen und klingen danach binnen zwei Wochen wieder ab. Somit ist im Normalfall mit Spätfolgen nicht zu rechnen. In seltenen Fällen leiden die Betroffenen auch Monate oder Jahre unter Schmerzen. In diesem Fall spricht man von einer Chronifizierung.

    Leitsymptome

    Je nach Schweregrad des Schleudertraumas treten unterschiedliche Symptome auf. In der unten stehenden Auflistung bauen diese im Normalfall aufeinander auf.

    Grad I

    • Nackenschmerzen und ein steifer Hals
    • Schonhaltung
    • starke Muskelverspannungen, Muskelkrämpfe
    • Kopfschmerzen
    • Schwellungen

    Grad II

    • Schmerzen im Gesicht und den Armen,
    • Bänderrisse
    • Schädigungen von Blutgefäßen

    Grad III

    • Kribbeln / Taubheitsgefühle im Gesicht und den Armen
    • Knochenprellungen
    • Quetschungen
    • Sehstörungen durch Verletzung der Carotis interna
    Begleitsymptome

    Mit folgenden Begleitsymptomen ist zu rechnen:

    • Aufmerksamkeitssörungen
    • Schwächeanfälle und Erschöpfungszustände
    • Schlafstörungen
    • Benommenheit, Desorientierung
    • depressive Verstimmung
    • Gedächtnisschwund
    • Hörstörungen
    • Übelkeit und Erbrechen
    • Schluckbeschwerden
    • Tinnitus
    • Schwitzen

    Darüber hinaus können noch folgende Symptome auftreten, die jedoch außerhalb der Diagnose eines Schleudertraumas eingestuft werden:

    • Bandscheibenvorfall bzw. -zerreißungen im Halswirbelbereich (von Hinz und Plaue wurde in einer Studie nachgewiesen, das vorher bereits eine Schädigung, Degeneration der Bandscheiben vorhanden sein muss)
    • Wirbelbrüche (auch hier ist davon auszugehen, dass eine Erkrankung wie Osteoporose vorliegen muss)
    • Verletzungen des Rückenmarks
    • Schädel-Hirn-Trauma - Dabei kommt es durch eine Kopfverletzung zu einer Funktionsstörung bzw. Verletzung des Gehirns

    Ursachen

    Der häufigste Grund für ein Schleudertrauma ist ein Heck- oder Frontaufprall im Straßenverkehr. Durch die Fixierung des Oberkörpers mit dem Anschnallgurt wird der Kopf durch die auftretenden Kräfte nach vorne  bzw. nach hinten geschleudert.

    Die Hauptsymptome bei einem Schleudertrauma sind Nackenschmerzen und ein steifer Hals, Schonhaltung, starke Muskelverspannungen, Muskelkrämpfe und Kopfschmerzen.

    Bei einem Schleudertrauma wird meist die Nackenmuskulatur in Mitleidenschaft gezogen.

    Dadurch kommt es zu starken Überstreckungen und Stauchungen des Halses und den damit verbundenen Muskeln und Bänder. Der Körper reagiert zusätzlich mit einer starken und schlagartigen Anspannung der Halsmuskulatur um eine Verletzung des Kopfes zu vermeiden. Verletzungen und eine Blockade der Muskeln sind die Folge.

    Der Grad der Verletzungen ist von Faktoren wie

    • der Sitzposition,
    • der Auffahrgeschwindigkeit und
    • der Einstellung der Kopfstütze

    abhängig.

    Weitere Ursachen können Unfälle beim Reiten, Klettern oder im Kampfsport (Ringen, Judo, Boxen) sein. Darüber hinaus sind starke Beschleunigungen des Kopfes in Achterbahnen oder Autoscootern ebenfalls ein Grund für ein Schleudertrauma.

    Psychosomatische Faktoren spielen bei einem Schleudertrauma eine wichtige Rolle. Das traumatische Erlebnis eines Unfalles oder der soziale Status begünstigen einen chronischen Verlauf.


    Diagnose

    Ein Besuch beim Arzt sollte auf jeden Fall möglichst schnell konsultiert werden. Ganz besonders, wenn Beschwerden wie sie oben genannt wurden auftreten. Denn je früher eine Therapie begonnen werden kann, desto besser sind die Heilungschancen.

    Ein Schleudertrauma ist nicht einfach zu diagnostizieren, deshalb ist der behandelnde Arzt auf genaue Aussagen des Betroffenen angewiesen. Er wird zuerst den Patienten nach

    • dem Unfallhergang,
    • den akuten Symptomen,
    • der Krankengeschichte (Anamnese) und
    • den Zeitpunkt des Eintretens der Beschwerden 

    befragen.

    Für den Mediziner ist es wichtig zu erfahren ob der Betroffene 

    • einen Gedächtnisverlust erlitten hat,
    • Nervenschädigungen aufgetreten sind,
    • durch Vorerkrankungen mit sofortigem Auftreten von Schmerzen mit schwereren Schädigungen zu rechnen ist.

    Sind Symptome wie ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle im Gesicht, Schultern oder Armen vorhanden sollte ein Neurologe hinzugezogen werden. Hier besteht Verdacht auf eine Nervenkompression oder eine Verletzung dieser. Dem Arzt stehen dabei die Möglichkeiten zur Verfügung ein Elektromyogramm zu erstellen oder die Nervenleitgeschwindigkeit zu messen.

    Röntgenaufnahmen werden bei einem Schleudertrauma nur selten gemacht. Wirbelkörperbrüche, -absprengungen oder -verschiebungen entstehen meist dann, wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen.

    Treten aufgrund von starken Kräften Schädigungen der Halswirbelsäule auf spricht man nicht mehr von einem Schleudertrauma

    Es sollte auch körperliche Untersuchung durchgeführt werden. Dabei tastet der Arzt vorsichtig die Wirbelsäule ab um Wirbelkörperbrüche, -absprengungen oder -verschiebungen zu erkennen. Ist dies nicht der Fall wird durch Bewegung des Kopfes untersucht wann und bei welchen Halsstellungen Schmerzen auftreten. So wird ebenfalls erkannt welche Bewegungseinschränkungen vorhanden sind.

    In seltenen Fällen werden Röntgenaufnahmen durchgeführt um Schäden an der Wirbelsäule auszuschließen. Werden Nervenschädigungen vermutet oder klingen die Schmerzen nach einigen Wochen nicht ab ist die Kernspin- oder auch Magnetresonanztomographie das Mittel der Wahl. Mit diesem Verfahren sind

    • Einblutungen,
    • Knochenprellungen, 
    • Schädigungen der Muskulatur und
    • Bandstrukturen 

    sehr genau zu identifizieren.

    Als weiterer wichtiger Teil der Untersuchung sollte der behandelnde Arzt prüfen ob psychische Faktoren vorhanden sein könnten, die dazu führen das eine Genesung des Patienten behindert wird. Dazu gehören Denkmuster wie

    • "fear-avoidence-beliefs" (Angst, dass Bewegung zu Schmerzen führt),
    • "endurance beliefs" (trotz Schmerzen durchhalten zu müssen) oder das
    • Katastrophisieren (überzogene innere Einstellung vom Eintreffen negativer Ereignisse).

    Zudem gehören noch der soziale Status, der Hang zu einer Somatisierung oder eine depressive Stimmungslage. 

    Ob und wie lange nach Abschluss der Diagnose eine Krankschreibung erfolgt ist abhängig vom Befund. Allerdings ist die Tendenz die Dauer der Krankheitstage auf ein Minimum zu beschränken immer größer, es gilt hier die Devise "weniger ist mehr". Studien haben gezeigt, dass länger dauernde Krankschreibungen von mehr als drei Wochen einen chronischen Verlauf begünstigen.


    Therapie

    Die Therapie sollte multimodal aufgebaut sein, d.h. aus verschiedenen Behandlungsansätzen bestehen. In erster Linie werden zur Linderung von Schmerzen sogenannte Analgetika verschrieben. Dazu gehören Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac. Muskelrelaxanzien unterstützen die angespannte und verhärtete Muskulatur zu lockern.

    Wärmebehandlungen wie Wärmepflaster oder Wärmekissen können helfen die Muskulatur zu entspannen und wirken damit heilungsfördernd.

    Wärmeanwendungen wirken muskelentspannend und somit schmerzlindernd

    Eine Wärmetherapie mit Wärmepflastern oder Wärmekissen können helfen die Muskulatur zu entspannen und wirken damit heilungsfördernd. Kälteanwendungen hingegen lindern Schmerzen und lassen Schwellungen schneller zurückgehen.

    Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist es den Betroffenen umfangreich zu informieren was bei einem Schleudertrauma passiert. Ziel dabei ist es hauptsächlich ihm die Angst zu nehmen und zu beruhigen, dies fördert die Heilung.

    Ein wichtiger Bestandteil der Therapie sind Lockerungsübungen im Rahmen einer Physiotherapie der Halsmuskulatur. Der Hals sollte vom ersten Tag an bewegt werden somit löst man Verhärtungen und Verspannungen, was am schnellsten zur Mobilisation beiträgt. Deshalb sollte man auf das Tragen einer Halskrause verzichten. 

    Kräftigungsübungen für die Nacken- und Kopfhaltemuskulatur helfen ebenfalls vorbeugend ein Schleudertrauma zu vermeiden bzw. das Ausmaß der Symptome zu verringern.

    Die Chiropraktik kann ebenso zur Mobilisierung des Halses eingesetzt werden. Eine derartige Therapie weist bei Schwindelgefühlen und Übelkeit durchaus Erfolge auf. Zu beachten sind die diagnostischen Ergebnisse, je nach Schwere der Verletzungen sollte eine übermäßige Bewegung des Kopfes vermieden werden.

    Bei schwerwiegenderen Verletzungen der Knochen oder Nerven müssen weitgreifendere Therapiemethoden angewendet werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Kopf ruhig gestellt wird. In seltenen Fällen sind auch operative Eingriffe notwendig.

    Falls die Nackenschmerzen dauerhaft nicht beseitigt werden können sollte über eine psychische Behandlung nachgedacht werden. Häufig sind chronische Schmerzen, gerade beim Schleudertrauma, psychisch bedingt. Ziel der Behandlung ist es aus der Schmerzspirale auszubrechen.

    Alternative Behandlungsmethoden

    Auch bei Schleudertraumata stehen diverse alternative Behandlungsmethoden zur Verfügung, die die Heilung sowie die Linderung der Schmerzen wirksam unterstützen können.

    Folgende therapeutische Maßnahmen sind zu empfehlen:

    Akupunktur ist ein aus der traditionellen chinesischen Medizin stammendes Heilverfahren

    Die Akupunktur ist mittlerweile ein anerkanntes Therapieverfahren bei Schmerzen

    Um die Hals und Nackenmuskulatur schneller erholen zu lassen kann der Einsatz eines orthopädischen Schlafkissens sinnvoll sein. Eine hohe Stützkraft ist dabei sehr wichtig, damit die Muskulatur optimal entlastet werden kann.

    Nicht selten kommt es bei einem Schleudertrauma zur Ausbildung von Triggerpunkten an der Hals- und Nackenmuskulatur. Diese können mit einer speziellen Massagetechnik, der ischämischen Kompression und Dehnübungen behandelt werden.

    Heilkräuter und Heilpflanzen

    Die vielfältigen Wirkungsweisen von Heilkräuter und Heilpflanzen kommen ebenfalls als Behandlungsmethode, bei durch ein Schleudertrauma ausgelösten Nackenschmerzen, in Frage. Folgendes kann empfohlen werden:

    • Arnika
    • Teufelskralle
    • Rosskastanie
    • Beinweil
    • Johanniskraut

    Genauere Informationen über die Wirkung der einzelnen Heilpflanzen erfährst Du in unserer Rubrik Naturheilkunde.

    Den Einsatz von ätherischen Ölen für eine Aromatherapie wirkt entspannend, belebend und schmerzlindernd. Speziell Rosmarin hilft bei einer verspannten  Muskulatur. Lavendel und Muskatellersalbei sind bekannt für ihr entspannende Wirkung und lösen somit stressbedingte Muskelverspannungen in dem der Muskeltonus (Anspannungsgrad) reduziert wird. Ergänzend dazu kann Johanniskrautöl (Mazerat) eingerieben werden, auch dieses löst Verspannungen.

    Homöopathie

    Eine weitere Alternative bietet die Einnahme von folgenden homöopathischen Mitteln und Globuli:

    • Kalium phosphoricum
    • Kalium chloratum
    • Ruta

    Für eine genaue Dosierung und Anwendung verweisen wir Dich auch hier auf unsere Rubrik der Naturheilkunde verweisen.

    Schüssler Salze

    Die Einnahme von Schüssler Salzen bietet ebenfalls eine Möglichkeit der Behandlung eines Schleudertraumas. Die Schüssler Salze

    Vor allem die Schüssler Salze Nr. 2, Nr. 5 und Nr. 7 sind hilfreiche Nahrungsergänzungen um Rückenbeschwerden aufgrund von muskulären und psychischen Problemen zu lindern.

    Schüssler Salze helfen Mangelerscheinung im Körper zu beheben und fördern die Heilung

    • Calcium Phosporicum,
    • Ferrum phosphoricum,
    • Magnesium phosphoricum,
    • Natrium phosphoricum,
    • Silicea und
    • Cuprum arsenicosum

    können abhängig von den Symptomen eingenommen werden. Eine genaue Dosierung und Anwendung findest Du in unserer Rubrik Schüssler Salze.


    Wann bekomme ich Schmerzensgeld?

    Die Diagnose Schleudertrauma gilt bei Versicherungen als sehr umstritten. In jedem Fall wird eine ärztliche Bestätigung einer HWS-Distorsion benötigt. Da oftmals auch durch bildgebende Verfahren keine Schädigungen der

    • Muskeln,
    • Bänder oder
    • Halswirbelsäule 

    ersichtlich sind, ist der Arzt auf die Beschreibung des

    • Unfallhergangs,
    • der Symptome,
    • der Krankheitsgeschichte und
    • der körperlichen Untersuchung

    angewiesen.

    Eine eindeutige Diagnose liefert meist nur eine MRT die Einblutungen oder Schwellungen sichtbar macht. Liegen Brüche oder Verschiebungen der Wirbelkörper vor reicht eine Röntgenaufnahme meist aus.

    Wichtig ist es bereits am selben Tag des Auftretens von Beschwerden einen Arzt zu konsultieren. Falls Schmerzen oder Beeinträchtigungen erst nach Tagen auftreten, empfiehlt es sich eine Schmerztagebuch zu führen.

    Die Höhe des Schmerzensgeldes ist abhängig von den Beschwerden, der Dauer der Arbeitsunfähigkeit und ob man selbst eine Teilschuld zugesprochen bekommt. Die Schmerzensgeldhöhe kann dann von mehreren Hundert bis einige Tausend Euro betragen.


    Mögliche Spätfolgen

    Wie schon erwähnt sind Spätfolgen nicht zu erwarten, da aber eine statistisch relevante Anzahl der Betroffenen an lang anhaltenden Beschwerden leidet, wird in diesem Abschnitt nochmals separat darauf eingegangen.

    Ob mit Spätfolgen zu rechnen ist, ist in erster Linie abhängig vom Schweregrad. Je höher der Grad desto wahrscheinlicher sind auftretende Komplikationen aufgrund der stärker vorhandenen Schäden.

    Ein immer wichtiger werdender Faktor ist die psychologische Betreuung. Diese kann durch den Arzt selbst durchgeführt werden indem er dem Patienten genaue Auskunft über das Krankheitsbild erteilt oder durch speziell dafür ausgebildete Therapeuten.

    Anzeichen für eine notwendige Behandlung werden im Patientengespräch festgehalten. Ermittelt werden folgende Indikatoren:

    • Inneren Einstellung des Betroffenen zu Verletzungen.
    • Liegt ein psychologisches Trauma aufgrund des Unfalls vor. 
    • Der soziale und familiäre Status.
    • Die Situation am Arbeitsplatz.
    • Der allgemeine psychische Zustand.

    Zentraler Bestandteil der psychologischen Betreuung ist es

    • dem Patienten die Angst vor Spätfolgen zu nehmen,
    • Empfehlungen zu erteilen mit Angehörigen Gespräche über das Erlebnis zu führen und
    • dem Betroffenen das Gefühl zu geben verstanden zu werden.

    Ein Restrisiko für dauerhaft anhaltende Symptome aufgrund eines Schleudertraumas im Nacken ist vorhanden, jedoch sehr gering. Dazu gehören:

    • Nackenschmerzen
    • Kopfschmerzen
    • Steifer Hals

    Wichtig!

    Nach einem Unfall sollte man beim ersten Anzeichen von Schmerzen im Hals- und Nackenbereich einen Arzt aufsuchen. Denn je früher eine Behandlung eines Schleudertraumas beginnt umso besser sind die Heilungschancen. 


    Zusammenfassung

    Ein Schleudertrauma oder auch HWS-Distorsion genannt wird meist durch einen Autounfall, typischerweise bei einem Front- oder Heckaufprall, verursacht und tritt innerhalb von 72 Stunden auf. Dabei wird durch die ruckartige Bewegung des Kopfes Bereiche des Halses stark überstreckt bzw. gestaucht. Verletzungen der Muskulatur und Bänder sind die Folge.

    Zerrungen der Muskulatur, Sehen und Bänder sind maßgebliche Ursachen für ein Schleudertrauma

    Der Heckaufprall verursacht eine Streckung und Stauchung der Bänder und der Muskulatur und somit ein Schleudertrauma

    In den allermeisten Fällen heilt ein Schleudertrauma binnen zwei Wochen aus. Nur in seltenen Fällen kommt es zu einer Chronifizierung. Dabei spielen psychosomatische Faktoren eine wichtige Rolle. Sie können eine Schmerzspirale auslösen und den Betroffenen über Monate und teilweise Jahre Beschwerden bereiten.

    Die Symptome beschränken sich häufig auf Muskelverhärtungen und die damit verbundenen Nacken- und Kopfschmerzen, sowie resultierende Bewegungseinschränkungen. Die Hauptdiagnosemöglichkeiten sind das Patientengespräch und eine körperliche Untersuchung.

    Die gängigen Behandlungsformen sind die

    • Einnahme von Schmerzmitteln,
    • Physiotherapie und
    • den Betroffenen ausführlich über Krankheitsbild Schleudertrauma zu informieren.

    Vor allem eine ausreichende Beschreibung der Erkrankung durch den behandelnden Arzt soll dem Patienten die Angst nehmen und ihn beruhigen. Dies fördert den Heilungsverlauf.

    Darüber hinaus können alternative Behandlungsmöglichkeiten wie

    die Heilung fördern.


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